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09.04.2024

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Viele Akteure am Alten Leipziger Bahnhof

Wettbewerb in Dresden entschieden


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Bereits 2005 wurde der Alte Leipziger Bahnhof in Dresden stillgelegt. Heute gibt es auf dem Areal vereinzelte kulturelle und gewerbliche Nutzungen. Bis auf diese liegt das Gelände jedoch brach, die denkmalgeschützten Bestandsgebäude drohen teils zu verfallen. Um dieses innerstädtische Quartier angemessen zu revitalisieren, treibt die Stadt seit einigen Jahren einen Planungsprozess voran, der auch die Nutzer*innen und Stakeholder aktiv beteiligen möchte. Im Februar wurde ein Wettbewerb entschieden, aus dem die Arge Kopperroth Architektur & Stadtumbau (Berlin), Fabulism (Berlin) und Station C23 (Leipzig) als Gewinnerin hervorging.

Der Bahnhof wurde 1839 errichtet und bildet den Endpunkt der ersten deutschen Ferneisenbahnlinie zwischen Leipzig und Dresden. Mit der Zeit siedelten sich im Umfeld verschiedene Gewerbe an, so zum Beispiel eine Steingutfabrik von Villeroy & Boch oder ein Schlachthof. Durch die Inbetriebnahme des angrenzenden Neustädter Bahnhofes verlor der Leipziger Bahnhof zunehmend an Bedeutung und diente nur noch dem Güterverkehr. Während des Zweiten Weltkriegs wurde ein Großteil der Gebäude auf dem Areal stark beschädigt und in Folge abgerissen.

Kurz nach der Stilllegung 2005 begann die Landeshauptstadt Dresden mit Neuplanungen für das Areal. Wirklich Fahrt nahmen diese allerdings erst auf, als 2018 der Masterplan „Leipziger Vorstadt/Neustädter Hafen“ erstellt wurde, zu dem das rund 27 Hektar große Gelände um den Alten Leipziger Bahnhof gehört. Darauf folgte ein breit angelegter Partizipationsprozess. Zentral ist hierbei eine 48-köpfige Begleitgruppe mit Grundstückseigentümer*innen, Vertreter*innen der Zivilgesellschaft, der Kommunalpolitik und der Verwaltung der Landeshauptstadt, die Ziele und Inhalte der Aufgabenstellung konkretisiert hat. Daraus resultierte letztlich ein offener, zweiphasiger städtebaulich-freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb, in dessen Preisgericht auch Mitglieder der Begleitgruppe vertreten waren. Betreut hat ihn das Büro für urbane Projekte (Leipzig). Unter den sieben eingereichten Arbeiten der zweiten Phase vergab die Jury mit Vorsitz von Peter Scheller vier Preise. Die Auszeichnungen im Überblick:

  • 1. Preis: Kopperroth Architektur & Stadtumbau (Berlin), Fabulism (Berlin) und Station C23 (Leipzig)


  • 2. Preis: Yellow Z (Berlin) mit RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten (Köln)


  • 3. Preis: rheinflügel severin (Düsseldorf) mit Rehwaldt Landschaftsarchitekten (Dresden)


  • 4. Preis: Machleidt (Berlin) mit UKL - Ulrich Krüger Landschaftsarchitekten (Dresden)

In der Auslobung gefordert war ein gemischt genutztes und durchgrüntes Stadtquartier, das die bestehenden Nutzungen von Gewerbe und Kultur ausbaut und dabei die Bestandsgebäude einbezieht. Hinzukommen vorrangig Wohnungen, die 70 Prozent der Neubauten einnehmen sollen.

Der Siegerentwurf gliedert das Areal in drei klar ablesbare Bereiche. Mittig ist ein großer Grünraum angesiedelt, der sich von der Leipziger Straße bis zum Bahndamm erstreckt. Er soll zwischen den beiden unterschiedlichen städtebaulichen Typologien vermitteln, die die Planer*innen nördlich und südlich vorsehen. Die Jury lobt hier den „vielfältigen und für alle nutzbaren Freiraum, der sich wie selbstverständlich“ mit den angrenzenden Bereichen verbindet.

Der südliche Bereich wird durch die axiale, längliche Form der ehemaligen Bahntrasse geprägt. Die eher kleinen baulichen Ergänzungen würden die bestehende Struktur fortschreiben, „ohne sie städtebaulich zu überfordern“, so die Jury. Ein alter Bahnschuppen soll aufgestockt und mit einem Sheddach versehen werden. Im Norden schlägt der Entwurf eine deutlich dichtere Bebauung vor. Geplant hat das Team hier großmaßstäbliche Wohn- und Gewerbebauten in Form von Blöcken oder Solitären, die von kleineren Grünflächen aufgelockert werden.

In den nächsten Schritten soll die Planung präzisiert und der Entwurf angepasst werden. Zudem muss sich die Stadt mit den zwölf Grundstückseigentümer*innen einigen, da sie selber momentan keine Flächen im Gebiet besitzt. (gk)


Zum Thema:

Eine Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten beider Phasen ist noch bis Samstag, 13. April 2024 täglich von 13 bis 18 Uhr im Zentrum für Baukultur Dresden zu sehen.


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

1

Stadtfiguren in Perspektive | 09.04.2024 16:30 Uhr

und städtebaulichem Lageplan

Wenn man die Aufsichten zum Quartier vergleicht, kann man aus dem Veröffentlichtem nicht viele Unterschiede entnehmen. Die üblichen Formen.


Die Perspektiven scheinen sich um Birken oder Bäume zu drehen, die die Architektur verdecken müssen oder als Lückenfüller für nicht erdachte Stadträume mit Aufenthaltsqualität oder uninspirierte Landschaftsarchitektur im städtischen Raum dienen. Dazu die Vögel und Schmetterlinge, die kleinen Kinder, viele Menschen, die Leben vorgaukeln, was aus dem städtebaulichen Rahmenplan nicht zu entnehmen ist.


Gab es noch mehr und aufschlussreichere Lage-Pläne oder EG-Grundrisse, Schnitte für die einzelnen Quartiersräume, Abschnitte des großen Areals?


Die alten Verkehrsarchitekturen müssten doch mehr Atmosphäre hergeben und im Zusammenhang mit Neubau automatisch mehr Möghlichkeiten spannendere, unteerschiedlich genutzte Zwischenräume und Qualitäten erzeugen als das hier Dargestellte.


Was ist bloß los, mit Architekten, Landschaftsarchitekten und Städtebauern und Juries?

 
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1. Preis: Kopperroth Architektur & Stadtumbau (Berlin), Fabulism (Berlin) und Station C23 (Leipzig)

1. Preis: Kopperroth Architektur & Stadtumbau (Berlin), Fabulism (Berlin) und Station C23 (Leipzig)

2. Preis: Yellow Z (Berlin) mit RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten (Köln)

2. Preis: Yellow Z (Berlin) mit RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten (Köln)

3. Preis: rheinflügel severin (Düsseldorf) mit Rehwaldt Landschaftsarchitekten (Dresden)

3. Preis: rheinflügel severin (Düsseldorf) mit Rehwaldt Landschaftsarchitekten (Dresden)

4. Preis: Machleidt (Berlin) mit UKL – Ulrich Krüger Landschaftsarchitekten (Dresden)

4. Preis: Machleidt (Berlin) mit UKL – Ulrich Krüger Landschaftsarchitekten (Dresden)

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