Der Pendlerort Dossenheim liegt im Rhein-Neckar-Dreieck bei Heidelberg und hat etwa 12.500 Einwohner. Auf dem 2.000-Quadratmeter-Grundstück einer ehemaligen Tankstelle an zentraler Stelle hatte ESP Projektentwicklung aus Heidelberg einen Wettbewerb ausgelobt. Eine gemischte Wohnbebauung für Senioren und Studenten soll auf dem dreieckigen Bauplatz zwischen Goethestraße und Handschuhsheimer Landstraße entstehen.
Etwa die Hälfte des Raumangebotes ist für Senioren-Wohnungen mit 50–75 Quadratmetern vorgesehen. Zudem sollen Studenten-Appartements mit 25–35 Quadratmetern und Penthouse-Wohnungen mit 80–120 Quadratmetern entstehen. Im Erdgeschoss an der Handschuhsheimer Straße sind zudem Läden und Dienstleistungen wie Frisör, Bäcker, Apotheke und Physiotherapie geplant. Um den besonderen Bedürfnissen der Zielgruppen gerecht zu werden, gibt es außerdem einen Mehrgenerationentreff, ein Schwesternzimmer, eine öffentliche WC-Anlage und einen Waschsalon. Stellplätze werden in einer Tiefgarage angelegt.
Insgesamt wurden ein erster und ein zweiter Preis sowie drei Anerkennungen vergeben, sodass keiner der fünf nach einer städtebaulichen Qualifizierungsphase eingeladenen Teilnehmer leer ausging:
- 1. Preis: Bilger Fellmeth Architekten, Frankfurt
- 2. Preis: motorlab Architekten, Mannheim
- Anerkennung: haascookzemmrich STUDIO2050, Stuttgart
- Anerkennung: SSV Architekten, Heidelberg
- Anerkennung: tillschweizer/co mit Joest, Heidelberg
Der Gemeinde Dossenheim war besonders die Verbindung der Straßen mit einem Durchgang von hoher räumlicher Qualität wichtig. Der Siegerentwurf der Frankfurter Architekten
Bilger Fellmeth überzeugte die Jury durch drei Baukörper verschiedener Höhe, die im Zwischenraum eine Platzsituation an der Goethestraße ausbilden. Auch die Fassadengestaltung sowie Grundrissorganisation und Wirtschaftlichkeit wurden grundsätzlich positiv bewertet. Der Entwurf sei „architektonisch und städtebaulich gut ausbalanciert“.
Der zweitplatzierte Entwurf von
motorlab Architekten aus Mannheim wurde ebenfalls für seine Raumbildung mit einem größeren Platz an der Goethestraße und einem kleineren auf der anderen Seite gelobt. Die „städtebaulich markante Nordspitze mit einem sechsgeschossigen Baukörper“ als städtebaulicher Akzent wurde „kontrovers“ betrachtet.
Die Architekten
tillschweizer/co und
Joest aus Heidelberg schlugen eine horizontal gestaffelte Fassadengliederung vor und bezogen sich somit auf den „ortsbestimmenden Städtebau der 70er und 80er Jahre“, was die Jury mit einer Anerkennung bedachte. Der Entwurf von
SSV Architekten gefiel aufgrund seiner guten Grundrissorganisation und Fassadengestaltung. Die städtebauliche Geste des „markanten Dachfaltwerkes“ im Entwurf der Stuttgarter
haascookzemmrich STUDIO2050 wurde als in sich schlüssig, jedoch am Standort eher kritisch eingestuft.
Vom 5. bis 12. August werden die Arbeiten im Sitzungssaal des Rathauses Dossenheim am Rathausplatz 1 zu sehen sein. Der Bürgermeister Hans Lorenz und Stefan A. Pfeil von ESP werden die Ausstellung am Mittwoch um 17 Uhr eröffnen.
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