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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wettbewerb_in_Den_Haag_entschieden_4445625.html

21.07.2015

Zweiter Versuch am Spuiplein

Wettbewerb in Den Haag entschieden


Bereits seit 2010 steht fest, dass am Spuiplein in Den Haag ein neuer Kulturbau entstehen soll. Für das Niederländische Tanztheater von OMA würde dies den Abriss bedeuten, ebenso wie für den Konzertsaal von Dick van Mourik und Peter Vermeulen. Beide Institutionen kämen jedoch im neuen Gebäude unter, das zudem weitere Einrichtungen wie das Königliche Konservatorium und das Sinfonieorchester im Zentrum der Stadt versammeln könnte.

Der erste Entwurf stammte von Neutelings Riedijk, deren Projekt 2010 aus einem internationalen Wettbewerb als Sieger hervorging. Doch kürzlich entschied sich ein neugewählter Stadtrat gegen das Projekt, weil das umliegende Quartier nicht in die Planung mit einbezogen worden war. Stattdessen wurde das Projekt in Onderwijs- en Cultuurcluster (OCC), also Bildungs- und Kulturcluster umbenannt und ein weiterer Wettbewerb ausgerufen. Gewonnen haben Jo Coenen Architects & Urbanists zusammen mit dem Architectuurstudio HH und NL Architects, alle Amsterdam, die sich gegen die beiden anderen Teams von OMA und Felix Claus Dick van Wageningen Architecten durchsetzen konnten.

Das Gewinnerprojekt ist deutlich niedriger als der Entwurf von Neutelings Riedijk und begegnet damit einem der Hauptkritikpunkte an der bisherigen Planung. Das OCC ordnet sich nun dem benachbarten Rathaus von Richard Meier unter, wodurch ein Ensemble aus großen Blöcken entsteht. Auch fällt die Passage zwischen den beiden Bauten deutlich breiter aus, was der Innenstadt eine weitere Hauptachse beschert. Neben Geschäften und Restaurants sollen außerdem Wohnungen, Büros und ein Hotel entstehen.

Mit seinem Kranzgesims erinnert das Gebäude auf subtile Weise an die Formensprache von Neutelings Riedijk, setzt mit seinen baumartigen Stützen aber auch eigene Akzente. Der zweigeschossige, arkadengesäumte Sockel orientiert sich am städtebaulichen Plateau, das an den Bestand anschließt. Ansonsten ist das Gebäude vor allem als neutrale Hülle für das vielfältige Programm konzipiert.

So viel Zurückhaltung ist angesichts der Planungsgeschichte des Ortes fast schade. Mit Blick auf die Umsetzung könnte sich diese Strategie allerdings als sinnvoll erweisen – das neue OCC bietet einfach viel weniger Angriffsfläche. (sb)


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