In Berlin wurde am 26. Januar 2006 der Wettbewerb für ein Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen entschieden. Initiatoren des Denkmalprojekts sind die Initiative „Der homosexuellen NS-Opfer gedenken“ und der Lesben- und Schwulenverband (LSVD).
Das Preisgericht hat einen Entwurf von Michael Elmgreen und Ingar Dragset zum Sieger gekürt. Das dänisch-norwegische Künstlerduo ist in Berlin ansässig. Je einen 2. Preis bekamen Katja Augustin/Jörg Prinz/Carsten Wiewiorra und Holger Beisitzer, Berlin.
Der Bundestag hatte 2003 die Errichtung des solchen Denkmals beschlossen. Das Land Berlin hatte im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland im August 2005 einen eingeladenen Kunstwettbewerb zur Errichtung des Denkmals durchgeführt.
Die elfköpfige Jury unter Vorsitz von Norbert Radermacher hat 17 eingereichte Entwürfe bewertet.
Das Denkmal soll an der Ebertstraße in einer Lichtung am östlichen Tiergartenrand, südlich des Goethedenkmals, gebaut werden. Gegenüber befindet sich das Mahnmal für die ermordeten Juden Europas.
Für den Bau stellt der Bund 450.000 Euro zur Verfügung.
Der Juryvorsitzende schreibt zum ausgewählten Entwurf: „Die durchdachte und selbstbewusst auftretende Skulptur nimmt Bezug auf die Stelen des Holocaust-Denkmals, indem sie die Grundform einer Stele vergrößert zu einer Art Haus werden lassen, das ein Inneres bekommt. Wie durch ein Fenster, das schräg in eine Ecke eingeschnitten ist, blickt der Betrachter auf ein projiziertes Filmbild. Er sieht eine endlos wirkende Kussszene zwischen zwei Männern. Die von außen eher kühle Betonform bekommt so einen intimen Aspekt. Ohne verbale Hilfestellungen wird das Thema der Homosexualität direkt und doch subtil vorgestellt.“
Zum Thema:
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