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11.09.2012
Bet- und Lehrhaus Petriplatz
Wettbewerb in Berlin entschieden
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karlo | 12.09.2012 13:07 Uhr@auch ein architekt
Ja es gab ein Raumprogramm, aber es war zum einen nicht quadratmillimeter genau und ließ Interpretationsspielräume. Zudem wurde eine Entwicklung in die Vertikale empfohlen, die jedoch im Raumprogramm kaum "effektiv" umsetzbar war. Dementsprechend hoch sind (je nach Entwurf) z.B. die Sakralräume, oder der zentrale Raum geworden. So weit ich den Entwurf von Kuehn Malvezzi kenne (ich glaube bei DETAIL Online sieht man Schnitte), ist der Turm ein Einraum und dient als zentrale Fläche des Treffens und Verteilens. Die Laterne dient wohl auch als Aussichtsplattform à la Petersdom.
Es war wirklich ein guter Wettbewerb, der zeigt was Architekten leisten können, wenn man ihnen den nötigen Freiraum gibt. Aber ich denke solche werden mehr und mehr die Ausnahme bilden.
Ich finde ja den 3. Preis ganz gut ;)
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archi | 12.09.2012 09:01 UhrEgal...
... wie schön die "Gotteshäuser" sind. Einig werden wir uns nie!
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auch ein | 11.09.2012 16:30 Uhrarchitekt
die volumina sind sehr unterschiedlich,
gab es da ein raumprogramm ?
der brüller ist ja die arabische markthalle von schultes,.....
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architekt | 11.09.2012 16:17 Uhrbethaus
das konzept und auch die entwürfe dafür sind ganz große klasse! genau solche gebäude brauchen wir in deutschland, wo sich fremdheit doch zu einem großen teil über die religiös-kulturelle herkunft definiert. es ist definitiv an der zeit, für eine multikulturelle gesellschaft auch würdige multikulturelle gotteshäuser zu bauen.
wenn es gelingen sollte, die drei großen monotheistischen religionen zu versöhnen, wäre unser planet dem weltfrieden ein gutes stück näher. wir sollten uns viel öfter damit auseinandersetzen, dass alle drei religionen an denselben gott glauben. wir haben uns in unterschiedliche richtungen entwickelt, aber die globalisierung führt uns wieder zusammen. berlin ist für ein solches haus ein idealer standort.
bleibt zu hoffen, dass es nicht bei der idee bleibt und dass sich die drei nutzenden parteien einig werden. das ergebnis wäre eine sensation.
1. Platz: Kuehn Malvezzi
1. Platz: Kuehn Malvezzi
1. Platz: Kuehn Malvezzi
1. Platz: Kuehn Malvezzi
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Mustapha | 14.09.2012 07:00 UhrEinheit in der Vielfalt
Eine mutige und schöne Idee - ein Haus für alle 3 abrahamitischen Weltreligionen. Man kann gespannt sein auf die Realisierung des Konzeptes für einen Ort, an dem Lessings Ringparabel wie auch die Dialoge zwischen Kommentator (Averroes) und Philosoph (Aristoteles) wieder Wirklichkeit werden können.
Formal und städtebaulich überzeugt Kuehn Malvezzis Entwurf alle Male - die Arkaden mit ihren schmalen Öffnungen zum Platz, die im rationalen Turmhelm cachierte Kuppel, die Hortus-Conclusus-artige Podestfläche mit dem Einzelbaum - verbunden dann auch mit der Frage, ob der Imam, der Rabbi oder der Pfarrer diesen irgendwann als "seinen" beansprucht gegenüber den beiden auf der Platzebene darunter stehenden Bäumen - die Öffnungen / das Filtermauerwerk über der Apsis - die Kubaturen - durchweg gelungen, dieser Entwurf. Man kann gespannt sein, wie die großen Flächen nachher ausgeführt werden - wie sich auch darin das subtile Feingefühl für Haptik und Ornamentik der drei Weltreligionen darstellt und ausdifferenziert.
Eine große Herausforderung, die Ausführung und Detaillierung eines solchen Hauses, das "Moderne" und "strukturierter Archaik" vor dem Zeitfenster gemutmaßter Ewigkeit in Demut huldigt alle Male.
Man kann Kuehn Malvezzi nur beglückwünschen und darf gespannt sein auf diesen Baukörper und seine "Leibwerdung" zwischen Beschneidungsdebatten und anderen Übergriffen und Absolutheitsansprüchen, Djihadismus und anderen fundamentalistisch durchgeprügelten Dogmen von einer der drei Seiten einer Trinitas ganz anderer Art.
Architektur kann hier etwas leisten, was vielleicht seinerzeit noch Teddy Kollek als Bürgermeister von Jerusalem geleistet hat - auch wenn der Ort sicher nicht so disponiert ist.