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15.03.2016

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Medienzentrum für Südwestrundfunk

Wettbewerb in Baden-Baden entschieden


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Äußerst malerisch in einem Seitental von Baden-Baden liegt das neben Stuttgart zweite große Funkhaus das SWR. Vor allem das landesübergreifende Programm des Senders wird hier produziert, auch die Kulturredaktion arbeitet in den Hügeln über der Stadt und so erfolgreiche Sendungen wie der Tatort werden an der Hans-Bredow-Straße koordiniert.

Die campusartige Struktur der Anlage mit ihren Büros und Studios wird der heutigen Arbeitsweise des Senders allerdings nicht mehr gerecht und soll darum in den nächsten Jahren konsolidiert werden. Als erster Baustein ist ein Medienzentrum geplant, das nicht nur wichtige technische Aufgaben übernimmt, sondern das als „architektonisches Verbindungsglied“ auch bisher getrennte Bereiche miteinander vernetzt. Ein nichtoffener zweiphasiger Wettbewerb mit über vierzig teilnehmenden Büros brachte folgendes Ergebnis:


  • 1. Preis: Wurm + Wurm Architekten, Bühl

  • 3. Preis: Rykart Architekten, Liebefeld und w+s Landschaftsarchitekten, Solothurn

  • Anerkennung: struhk architekten, Braunschweig und nsp christoph schonhoff Landschaftsarchitekten + Stadtplaner, Hannover

  • Anerkennung: kadawittfeldarchitektur, Aachen und greenbox Landschaftsarchitekten, Köln

Die Auslober des Wettbewerbs verstehen das neue Medienzentrum als ein Impulsprojekt, das die Umstrukturierung des Standorts einleiten soll. Das Gebäude ist dabei als „Adresse“ gedacht, das in Zukunft für den SWR in Baden-Baden stehen wird. Neben allgemeinen Einrichtungen wie einem Tagungs- und Eventbereich, einem Kasino und einer Cafteria sind vor allem Arbeitsplätze in den Sparten Hörfunk, Fernsehen und Online geplant. Das Ziel ist dabei die inhaltliche und räumliche Bündelung über die üblichen Grenzen der Medien hinweg – weshalb der Neubau besonders flexibel an neue Anforderungen anpassbar sein muss. Darüber hinaus waren auch Räume für die umfangreichen technischen Anlagen eines Senders vorzusehen. Den Vorsitz der Jury hatte der Reutlinger Architekt Wolfgang Riehle inne.

Alle prämierten Entwürfe gehen im Ansatz ähnlich an die Aufgabe heran, indem sie das starke Gefälle des Grundstücks mit einem mehrgschossigen Sockel ausgleichen. Dieser beherbergt die öffentlichen Bereiche des Medienzentrums und bietet auch die gewünschte Adresse an der Hans-Bredow-Straße. Darüber erhebt sich dann ein weiterer Gebäudeteil mit den über 300 geforderten Arbeitsplätzen. Das Gewinnerprojekt von Wurm + Wurm Architekten (Bühl) unterscheidet sich jedoch in einer wesentlichen Hinsicht: Es bietet anstatt eines einzigen prominenten Baukörpers mehrere Volumina, was das Medienzentrum kleinteiliger und vielseitiger wirken lässt. Insbesondere dieser Aspekt des Entwurfs gefiel der Jury gut, nicht zuletzt, weil sich das Gebäude dadurch besser einfügt. Allerdings wurde auch eine Überarbeitung des inneren Erschließungskonzepts gewünscht.

Als Budget sind für das neue Medienzentrum rund 50 Millionen Euro vorgesehen, bei einer Brutto-Grundfläche von etwa 14.000 Quadratmetern. Der Baubeginn ist zeitnah geplant, bis 2021 soll das Projekt abgeschlossen sein. Über weitere Bauvorhaben am Standort Baden-Baden ist ansonsten noch nichts bekannt. Allerdings soll ein Teil der Baukosten durch den Verkauf des benachbarten SWR-Areals „Am Tannenhof“ finanziert werden – dort ist ein Wohnquartier geplant, für dessen Entwurf sich das Berliner Büro Kuehn Malvezzi per Wettbewerb qualifizieren konnte. (sb)

Ausstellung:
bis zum 18. März 2016, 9–16 Uhr
Ort: Foyer Haus Quettig, Hans-Bredow-Straße 22a, 76530 Baden-Baden

Eine weitere Ausstellung der Preisträgerarbeiten ist vom 21. März bis zum 1. April 2016 im Rathaus der Stadt Baden-Baden geplant.


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

auch ein | 17.03.2016 14:31 Uhr

architekt

....erstaunlich.....
W+W haben schon einiges dort gebaut.
und nach einem "wettbewerb" mit 40 teilnehmern gewinnen diese wieder?
nachtigall.....

3

solong | 17.03.2016 10:12 Uhr

...nicht die darstellungsdichte...

... sondern der entwurfsgedanke ... macht die architekturqualität aus ... und hier ist der erste preis ... mit beeindruckender darstellerischer einfachheit ... hat also niemand "ewig" für "lau" gearbeitet ... zu einem gebäudensemble gekommen, das beeindruckend leicht und inspirierend wirkt ... er trägt den "geist" des freien journalismus ... erstaunlich das in den kommentaren eher "dominante /faschistoid" anmutende architektur verlangt wird ... nichts verstanden ??

2

Andrea Palladio | 16.03.2016 11:17 Uhr

@Michael Haag

Kann nur voll zustimmen. Wobei ich den 3. Preis zumindestens volumetrisch noch eher nachvollziehen kann.

Schlechte Wettbewerbsergebnisse zeichnen immer auch ein Bild der Jury ab, die eine geschmäcklerische, schlecht durchgearbeitete (man werfe nur einen Blick auf diese grauenvollen Grundrisse) und –  Achtung, Höchststrafe! – energetisch fragwürdige Arbeit auf den ersten Platz hieven.

1

Michael Haag | 16.03.2016 07:50 Uhr

Nebulöses im Schwarzwald

Es ist schon erschreckend, mit wie vage ausformulierten Architektur-Andeutungen man an so landschaftlich und städtebaulich exponierter Lage heute zutage so weit kommen und sogar gewinnen kann! Und das gilt für beide ersten Plätze gleichermaßen...Da gefällt mir die Anerkennung von struhk Architekten wesentlich besser (über den etwas kitschigen Wasserfall kann man dann gerne noch diskutieren!)...

 
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1. Preis: Wurm + Wurm Architekten

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2. Preis: JSWD Architekten und kiparlandschaftsarchitekten

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3. Preis: Rykart Architekten und w+s Landschaftsarchitekten

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Anerkennung: struhk architekten und nsp christoph schonhoff Landschaftsarchitekten + Stadtplaner

Anerkennung: struhk architekten und nsp christoph schonhoff Landschaftsarchitekten + Stadtplaner

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