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02.09.2014
Die letzte Brache
Wettbewerb für neues Quartier in Graz
Hinaus mit dem Alkohol, herein mit der Smartness: Einst hatte die Unternehmerfamilie Reininghaus im Grazer Südwesten Bier gebraut. Deren frühere Ländereien bestehen bis heute in Form einer 54 Hektar großen zentrumsnahen Brache fort. Auf einem Teilstück dieses Areals, dem alten Betriebsgelände mit mehreren denkmalgeschützten Gebäuden, soll ein neues Stadtquartier entstehen, für das nun ein zweistufiger, geladener Wettbewerb durchgeführt wurde. Avisiert ist eine Mischung aus Wohnen und Freizeit sowie Handel und Büro, wobei die Planung den „Smart-City“-Zielen der Stadt Graz entsprechen soll. Das Ergebnis:
Auszeichnungen:
- 1. Preis: Atelier Thomas Pucher, Graz
- 2. Preis: Hohensinn Architektur, Graz
- Arge Reitter - Kleboth, Innsbruck
- Baumschlager Eberle, Lustenau
Weitere Teilnehmer:
HPP Hentrich‐Petschnigg & Partner (Düsseldorf), Gerhard Pfeifer (Graz), Gerhard Kreutzer (Graz), Arge MRP (Graz), Ernst Giselbrecht + Partner (Graz)
Im Vergleich mit den Mitbewerbern zeichnet sich der Gewinnerentwurf von Thomas Pucher durch eine bemerkenswerte Heterogenität sowohl hinsichtlich der Räume wie der Typologien aus. Entlang einer öffentlichen Esplanade wird das Grundstück in Feldern organisiert und von Nordwest nach Südost in der Höhe entwickelt. Die Jury lobte insbesondere die Tiefe und die feine Differenzierung dieser „spannungsreichen Raumsequenz“, die so zugleich eine klare Form schafft, Durchlässigkeit sicherstellt und die umliegenden Quartiere integriert. Ausdrücklich wurde hier also ein Entwurf ausgezeichnet, der über die heute üblichen Blockstrukturen weit hinausdenkt, wozu man die Jury wie die Stadt nur beglückwünschen kann.
Weitaus konventioneller zeigt sich dagegen der Entwurf von Hohensinn Architektur, der den zweiten Preis erhielt. Hier wird die Brache mit einer eher homogenen Hoftypologie überbaut, die nur hier und da durch Pocketparks aufgelockert wird. So entstehen zwar klare Kanten, aber auch eine Atmosphäre, die eher an langweilige Bürovorstädte gehobenen Standards erinnert.
Die Jury empfiehlt, den ersten Preis mittels zweier Workshops zusammen mit der Stadt Graz, dem Juryvorsitzenden, der Ingenieurkammer und den Grundstückseigentümern zu entwickeln. (sb)
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1. Preis: Atelier Thomas Pucher
2. Preis: Hohensinn Architektur
Runde 2: Arge Reitter - Kleboth
Runde 2: Baumschlager Eberle Lustenau
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