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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wettbewerb_fuer_die_Erweiterung_des_CCH_in_Hamburg_entschieden_13841.html

20.06.2003

Keinen Rosengarten versprochen?

Wettbewerb für die Erweiterung des CCH in Hamburg entschieden


Im April 2003 hatte die Hamburg Messe und Congress GmbH ein Gutachterverfahren zur Erweiterung des Congress Centrums Hamburg (CCH) ausgelobt. Die Jury vergab nun zwei erste Preise an Florian Nagler (München) und Nicholas Grimshaw (London). Beide Entwürfe müssen überarbeitet werden.

Die Lage des CCH in der öffentlichen Grünfläche „Planten un Blomen“ erfordert einen sensiblen Umgang insbesondere mit dem benachbarten Rosengarten, denn der angrenzende Bahndamm schränkt die Standortsuche stark ein.
Bei dem Gutachterverfahren, zu dem sieben Architekturbüros eingeladen wurden, war die Zusammenarbeit mit einem Landschaftsarchitekturbüro verpflichtend. Die Teilnehmer sollten prüfen, ob und wie unter Beibehaltung oder Verlegung des Rosengartens eine ebenerdige Erweiterung des CCH um 8.000 Quadratmeter möglich ist. Dabei sollten ohne Ortsvorgabe Vorschläge zur Anordnung, Struktur und Gestalt der Ausstellungshalle gemacht werden.

Fünf Verfasser entschieden sich für einen Standort unter Inanspruchnahme des Rosengartens und nur zwei Teams präsentierten Standorte, die den Erhalt des Rosengartens ermöglichten. Die Jury entschied sich dafür, aus beiden Gruppen den jeweils besten Entwurf zu empfehlen. Beide Entwürfe sind in funktionaler und wirtschaftlicher Sicht noch zu überarbeiten. Dabei bietet der Entwurf der Architekten Florian Nagler die Möglichkeit, den Rosengarten an seinem bisherigen Ort zu erhalten, der Entwurf von Nicholas Grimshaw setzt eine Verlagerung des Rosengartens voraus.
Zu dem Entwurf von Florian Nagler Architekten stellt das Preisgericht fest:
Besonders positiv ist die Möglichkeit, durch die teilweise Verlegung der Halle unter die Erde den Rosengarten sowie die Grünfläche am CCH weitgehend zu erhalten und gleichzeitig eine neue gartenarchitektonische Qualität mit der Orangerie anzubieten. Hierbei wird eine sinnvolle Verbindung vom CCH zur Messe vorgeschlagen, die erweiterbar ist.
Aufgrund der funktionalen und sicherheitstechnischen Erfordernisse ist die Idealvorstellung eventuell nicht umsetzbar. Die Baumaßnahmen würden eine erhebliche Fläche des Parks und Teile des Japanischen Gartens überformen und während der Zeit der Wiederherstellung beeinträchtigen.
Die Lösung erfüllt nicht alle funktionalen Vorgaben, wie z.B. die Größe der Halle und die Einhaltung des Kostenlimits, auch der Anschluss an die untere CCH-Erschließungsebene lässt noch Engpässe erwarten.

Der Entwurf von Nicholas Grimshaw + Partner sieht eine oberirdische Ausstellungshalle in der Verlängerung des CCH entlang der Bahnlinie vor. Der eigenständige, skulpturale Bau erfordert die Verlagerung des Rosengartens. Die Fassaden verzahnen das CCH und „Planten un Blomen“. Der Neubau bietet stützenfreie, weitspannende Tragwerke und hat „Landmark-Charakter“.
Die Gebäudeansicht vom Park ist durch eine scharf geschnittene Dachkante geprägt, die über dem durchlaufenden Fensterband „schwebend“ anmutet. Der gelungene konstruktive Übergang vom neuen Baukörper zum Park wird besonders gelobt.
Der neu entwickelte Rosengarten schließt in seiner nun linearen Struktur am Fuße dieser Schräge an. Als zukünftiger Teil des Park-Wegesystems bietet der Vorschlag einen gelungenen Ersatz für den Garten. Vom Gremium kritisch betrachtet wird jedoch der auf dem Dach des Neubaus angesiedelte Teil des Rosengartens.
Die neu geschaffene Ausstellungsfläche erfüllt noch nicht die geforderte Größe. Diesbezüglich bedarf es ebenso wie zur Begrenzung der Kosten noch einer weiteren Überarbeitung.

Die weiteren Teilnehmer waren Urban Attack / Jedrowiak, Jan Störmer Architekten, Klaus Hermanussen + Partner, Friedrich + Partner sowie W & P Architekten.


Zum Thema:

www.cch.de


Zu den Baunetz Architekt*innen:

Störmer Murphy and Partners


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