RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wettbewerb_fuer_das_Max_Becker-Areal_in_Koeln_entschieden_8073832.html

11.11.2022

Zurück zur Meldung

Cityförster und urbanegestalt gewinnen

Wettbewerb für das Max Becker-Areal in Köln entschieden


Meldung einblenden

Im Kölner Stadtteil Ehrenfeld lässt sich der Entwicklungsdruck auf Großstädte exemplarisch nachvollziehen. Obwohl Ehrenfeld an das Stadtzentrum der rheinischen Metropole grenzt, hat sich erst in den vergangen Jahren die Transformation zu einem besonders bei jungen Singles und Familien beliebten Wohngebiet vollzogen. Der Abriss von mehreren umgenutzten Fabrikbauten und eines Rockclubs auf dem Heliosgelände sorgten für stadtweite Proteste, denn Ehrenfeld ist für die lokale Musikszene von großer Bedeutung.

Mit dem Umzug des Reststoffverwerters Max Becker ins Industriegebiet Niehler Hafen stehen auf dem gleichnamigen 13,6 Hektar großen Areal die nächsten weitreichenden Veränderungen in Ehrenfeld an. „Rund 1.700 Wohnungen, circa 4.000 Arbeitsplätze, eine Grundschule und mehrere Kindertagesstätten, Nahversorgungsangebote sowie Sport-, Kultur- und Jugendangebote und umfängliche öffentliche Grünflächen,“ sollen laut der Stadt Köln ab 2026 auf dem ehemaligen Schrottplatz entstehen.

In Zusammenarbeit mit der Stadt Köln lobten der Immobilienentwickler Pandion und RheinEnergie – Teileigentümerin eines zusätzlichen, 3,7 Hektar großen Geländes, das in die Planung zu integrieren ist – einen städtebaulichen und freiraumplanerischen Wettbewerb für ein neues Quartier auf dem ehemaligen Recylinghof Max Becker-Areal aus. Mitte Oktober konnte das Team aus Cityförster (Hannover) und  urbanegestalt (Köln) diesen für sich gewinnen. Betreut wurde das Verfahren von ISR – Innovative Stadt- und Raumplanung (Düsseldorf). Alle Preise im Überblick:


Der Wettbewerb verfolgt insbesondere drei Ziele. Erstens soll heterogener Wohnraum entstehen, der neben 30 Prozent gefördertem Wohnraum auch preisgedämpfte und gehobene Angebote vorsieht. 20 Prozent sind dabei für Mietwohnungsbau, Genossenschaften, gemeinschaftliche Wohnformen oder Baugruppen vorgesehen. Zweitens sollen öffentliche Freiflächen und eine grüne Wegeführung durch das Quartier angelegt werden. Drittens werden ein verbesserter ÖPNV-Anschluss und eine Fokussierung zugunsten des Fuß- und Radverkehrs angestrebt. Dieser Realisierungsteil des Wettbewerbs wurde durch einen Ideenteil ergänzt, der eine zusätzliche Erweiterung des Gebietes vorsieht.

Das von der zwanzigköpfigen Jury unter Vorsitz von Juan Pablo Molestina gekürte Projekt von Cityförster und urbanegestalt planen begrünte Straßen und einen zentralen Quartierspark. Für die hochbauliche Entwicklung orientieren sich die Büros an der besonderen Aufgabe, den historischen und denkmalgeschützten Gebäudebestand auf dem Areal zu integrieren. Dazu gehören Bauten des ehemaligen Gaswerks aus dem 19. Jahrhundert, die an das Planungsgebiet angrenzen, sowie ein ehemals dazugehöriges Uhrenhaus und zwei Arbeitervillen im Süden des Grundstücks. Diese haben Cityförster als „identitätsstiftenden Anker“ des Quartiers identifiziert. 

Mit der Entwicklung des Max Becker-Areals verbindet die Stadt Köln nicht nur ein neues Quartier. 2020 wurde damit einhergehend eine Fortschreibung der Rahmenplanung aus dem Jahr 2004 beschlossen. Diese umfasste ein 420 Hektar großes Gebiet der Bezirke Lindenthal und Ehrenfeld und soll den Strukturwandel der industriell geprägten Gebiete begleiten. Dass diese laut Stadt Köln von der rasanten Entwicklung der letzten Jahre überholt wurde, mache eine Anpassung erforderlich. (sla)


Auf Karte zeigen:
Google Maps


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

1

KuMiKö | 11.11.2022 16:55 Uhr

Schade

das fast alle den Gasbehälter abreissen wollen.

 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Die Eingabe einer E-Mail-Adresse ist zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist jedoch nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.



1. Preis: Cityförster mit urbanegestalt

1. Preis: Cityförster mit urbanegestalt

2. Preis: Teleinternetcafe mit Treibhaus Landschaftsarchitektur

2. Preis: Teleinternetcafe mit Treibhaus Landschaftsarchitektur

3. Preis: ASTOC mit club L94 Landschaftsarchitekten

3. Preis: ASTOC mit club L94 Landschaftsarchitekten

Anerkennung: kister scheithauer gross mit Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten

Anerkennung: kister scheithauer gross mit Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten

Bildergalerie ansehen: 35 Bilder

Alle Meldungen

<

11.11.2022

Zwei Hüllen

Einfamilienhaus in Belgien von BLAF

11.11.2022

Ein Buch für 9.000 Schüler*innen

Ellen Schindler über baukulturelle Bildung in Rotterdam

>
baunetz CAMPUS
Learning from Grabs
baunetz interior|design
Große Freiheit auf kleiner Fläche
Baunetz Architekt*innen
KRESINGS
Stellenmarkt
Neue Perspektive?
vgwort