Noch bis zum 26. Mai 2002 zeigt das Pariser Institut Francais d'Architecture (IFA) die Ergebnisse von vier Wettbewerben für Universitätsbauten in der Hauptstadt. In das Stadtentwicklungsgebiet Masséna auf der Ile-de-France, das derzeit nach einem Masterplan von Christian de Portzamparc umgebaut wird, sollen bis zum Jahr 2006 vier Neu- und Umbauten der Université 7 Denis Diderot integriert werden. Die Gewinner der Ende Februar entschiedenen Wettbewerbe sind:
- Sanierung der Grands Moulins de Paris: Rudy Ricciotti (Marseille).
Die 1920 von Georges Wybo erbaute Getreidemühle soll für 25,5 Millionen Euro saniert werden. Auf 22.000 Quadratmetern entstehen nach einem „minimalistischen Konzept“, das das Bild des „Großen Magazins“ verstärken will, Bibliothek und Mensa des neuen Campus;
- Sanierung der Halle aux Farines: Labfac - Finn Geipel, Nicholas Michelin (Paris).
In den industriellen Hangar aus den 50er Jahren wird für 13,2 Millionen Euro das Volumen eines großen Hörsaals auf zwei Ebenen wie ein „Boot in der Flasche“ eingebaut, dazu mehrere Seminarräume und ein Restaurant;
- M3F - Neubau des Fachbereichs Biologie und des Insitut Jacques Monod: Francois Chochon, Laurent Pierre.
Der 22 Millionen Euro teure Neubau soll sich nach Vorstellung der Architekten in das Quartier integrieren „ohne ein Fremdkörper zu sein“. Der auf einen massiven Sockel gesetzte Baukörper besteht aus vielen Teilen, die präzise auf ihre Umgebung und ihr Programm reagieren.
- M3C - Neubau des Fachbereichs Physik: Phillippe Chaix, Jean-Paul Morel und Partner (Paris).
Ein L-förmiger, in der Höhe gestaffelter Baukörper steht auf einem Sockel mit begrünten Höfen. Das 16,2 Millionen Euro teure Projekt nimmt durch seine lebendige Fassade den Dialog mit den benachbarten Neubauten auf.
Die vier Projekte sind Teil der Maßnahme „U3M“. Hinter dem Kürzel verbirgt sich das Konzept für die Neustrukturierung der „Université du Troisiéme Millénaire“, also der „Universität des Dritten Jahrtausends“. Ziel der Planung ist die langfristige Sanierung der rennommierten Université 7 Denis Diderot, deren in den 60er Jahren von Edouard Albert entworfener Campus im Stadtteil Jussieu seit langem marode ist. Zu diesem Zweck entschloss man sich für eine Auslagerung von Fachbereichen nach Masséna.
Die Arbeiten der Preisträger sind zu sehen im l'institut français d'architecture, 6, rue de Tournon, Paris-6e, Dienstag bis Sonntag, 12.00 - 19.00 Uhr.
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