In Hamburg wurden am 27. März 2002 die Gewinner des Wettbewerbs zur Erweiterung des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin vorgestellt. Aus 65 Bewerbern waren im Dezember 2001 acht interdisziplinäre Teams ausgewählt worden, um den denkmalgeschützten Fritz-Schumacher-Bau des Hamburger Tropeninstituts über den Landungsbrücken zu erweitern.
Die Jury unter Leitung von Eckhard Gerber (Dortmund) vergab jetzt folgende Preise:
- 1. Preis (35.000 Euro): Kister Scheithauer Gross (Köln);
- 2. Preis (21.000 Euro): Architekten Schweger + Partner (Hamburg)
- 3. Preis (14.000 Euro): Wilhelm und Partner (Lörrach)
Der Siegerentwurf setzt sich selbstbewusst neben den Backsteinbau von Fritz Schumacher. Das historische Gebäudeensemble sei bereits zum Abschluss gebracht, so argumentieren die Architekten, und vertrage keine „wohlwollende Anpassungsarchitektur“. Statt dessen soll, verbunden über eine gläserne Brücke, ein skulptural geformter Solitär aus Backstein entstehen. Die prinzipielle Struktur des Altbaus mit Sockel, dreigeschossiger Hauptfassade und Dach wird aufgenommen und frei interpretiert. Eine schräge Fassade zum Schumacherbau öffnet sich mit einem mehrgeschossigen „Stadtfenster“, das den Blick über Landungsbrücken und Hafen inszeniert.
Das Preisgericht entschied sich knapp für den „unbestritten ausdrucksstarken Bau“, merkte aber an, dass dieser nicht „jedermanns Zustimmung“ finden werde.
Im Inneren wird der auf eine Bausumme von 20 Millionen Euro veranschlagte Neubau Hochsicherheitslabors beherbergen.
Die Entwürfe sind vom 28. März bis zum 12. April 2002 in der Hamburger Behörde für Bau und Verkehr, Stadthausbrücke 8, Mo. - Fr. 8.00 Uhr bis 19.00 Uhr, ausgestellt.