„Dringend sanierungsbedürftig“ sei das Badische Staatstheater in Karlsruhe, bekundete Anfang des Jahres der Oberbürgermeister der Stadt, denn das Gebäude habe schon „40 Jahre auf dem Buckel“. Einst von Helmut Bätzner erbaut, muss heute an dem Gebäude vieles erneuert und erweitert werden. Ein Planungswettbewerb wurde daraufhin ausgerufen, bei dem 20 Büros ihre Projekte eingereicht haben. Vor zwei Wochen vergab die Jury zwei erste und einen dritten Preis sowie zwei Anerkennungen an diese Büros:
Unter den insgesamt 20 Teilnehmern waren auch Lederer Ragnarsdóttir Oei (Stuttgart), Rudy Ricciotti (Bandol), Dominique Perrault Architectes, Benthem Crouwel (Niederlande) und die finnischen ALA Architects.
Beim Entwurf von
Dietrich Untertrifaller Architekten lobte die Jury die „hervorragend umgesetzte“ Organisation aller Betriebsbereiche und die sehr gut gelösten „komplexen inneren funktionalen Verknüpfungen, Zusammenhänge und Bauabschnitte“. Die Metallfassade aus mikroperforiertem Blech ist von einer vertikalen Linienführung geprägt und unterscheidet sich von den anderen Entwürfen durch einen außen angebrachten Multimedia-Screen, der zusätzlich die Außenraumwahrnehmung beeinflusst.
Eine eher horizontale Gebäudegliederung bieten
Delugan Meissl gemeinsam mit
Wenzel + Wenzel. Die Jury hebt den dadurch entstehenden „fließenden Raum“ hervor und sieht darin einen guten Ansatz für die Öffnung des Ortes zu einer öffentlichen Kulturstätte mit „hoher Signifikanz im Stadtraum“. In Details noch ausarbeitungsfähig, lebe das Gesamtbild „des Theaters von der gut proportionierten Baumasse und der horizontalen Schichtung.“
Die mit dem dritten Preis ausgezeichneten
Waechter + Waechter Architekten überzeugten insbesondere mit der „offenen und breit angelegten Eingangsgeste des konkav gestalteten Theaterbaus“. Ebenso weist der Bau mehr transparente Fassadenabschnitte auf, als die beiden erstplatzierten Projekten. Offen gestalten die Architekten sogar die Theaterarbeit hin zum Straßenraum, bemerkt lobend die Jury.
Bei dem Theaterinnenraum heben sich
Wulf Architekten mit einer sehr plastischen Innenraumgestaltung von den anderen Projekten ab. Die Enwürfe von
gmp stechen durch die Verwendung von grob verschaltem Beton hervor.
Die Sanierungs- und Erweiterungsarbeiten, für die etwa 125 Millionen Euro angesetzt werden, sollen voraussichtlich 2017 beginnen. Zunächst werden jedoch bis März alle drei prämierten Entwürfe überarbeitet und der Jury nochmal zur Entscheidung vorgelegt.
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Georg G. | 19.12.2014 13:20 UhrEcht schön viele Ecken!!!
Der Innenraum ist nicht so wichtig. der kann ruhig viele Ecken haben. Hauptsache die fassade ist geil!
Das Konzept interessiert ja nicht einmal den Weihnachtsmann!