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06.02.2012
Große Hülle, individuelle Einheiten
Wettbewerb für Studentenwohnungen in Delft
Die TU Delft erwartet stark steigende Studentenzahlen – um sie unterzubringen, lud die Wohnungsgesellschaft DUWO zu einem Wettbewerb für 140 Studentenwohneinheiten auf dem Universitätscampus ein. Die Arbeitsgemeinschaft Studioninedots und HVDN aus Amsterdam erfüllte mit ihrem Vorschlag erfolgreich die Vorgaben, ein 67 Meter langes und fünf Stockwerke hohes Haus mit einer „eigenen strengen Identität“ zu schaffen. Der Masterplan für insgesamt 1.100 neue Studentenwohnungen stammt von Mecanoo.
Die Architektengemeinschaft umhüllt das Suite 9 genannte Gebäude mit perforierten Fassadenelementen, die es zu einem großen abstrakten Volumen zusammenbindet. Dennoch wirkt es durch die helle Farbe und spätestens, wenn abends das Licht durch die gelöcherte Fassade schimmert, erstaunlich leicht.
Innen sind die Wohneinheiten auf beiden Seiten eines zentralen Flurs angeordnet. Die einzelnen Ebenen verbindet eine großzügige Treppenanlage.
Was streng und vielleicht sogar monoton erscheinen mag, wird durch einen raffinierten Schachzug aufgelockert: Jede Wohnung ist individuell konstruiert und isoliert; die Module können an frei gewählten Stellen ausgespart werden. Durch das Weglassen auf der Südseite verbessert sich die Belichtung in der Tiefe des Gebäudes. Vor allem aber entstehen charakteristische Einschnitte und Freiräume. Sie sind im Gegensatz zur Hülle mit Holz verkleidet und geben dem kühlen Riegel auch einen warmen Ton.
Besonders fällt eine tiefe Fuge in der Mitte des Baus auf, ein überdachter Freiraum als Herzstück und Gemeinschaftsfläche, die nach den Wettbewerbsvorgaben eigentlich auf dem Dach hätte untergebracht werden sollen. Durch die Verlagerung kann die Dachfläche nun intensiv begrünt werden. Der große Ausschnitt öffnet das Gebäude und verbindet es mit seiner Umgebung.
Die Architekten sind optimistisch: Dieser erste Bauabschnitt des neuen Wohnens auf dem Campus der TU Delft soll bereits Anfang 2013 fertiggestellt sein.
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