Dank des Aussetzens der Wehrpflicht wird es an den Unis ab nächstem Jahr bekanntermaßen noch enger. Da trifft es sich gut, dass das Studentenwerk Bonn anbaut: Beim Landeswettbewerb „Innovative Wohnformen für Studierende in gemischten Quartieren – Bonn Tannenbusch“ wurden jetzt die Ergebnisse bekannt gegeben. Wettbewerbsaufgabe war die städtebauliche Neuordnung eines zwölf Hektar großen Areals sowie Vorschläge für die Neubebauung einer rund 6.300 Quadratmeter großen Fläche für studentisches Wohnen. – Die Jury unter dem Vorsitz von Johannes Schiling (Köln) entschied sich für folgende Preisträger und Anerkennungen:
- Preis (26.000 Euro): pbs architekten Gerlach, Krings, Böhning (Aachen) mit Fritzen Architekten+Stadtplaner, BSV Büro für Stadt- und Verkehrsplanung sowie GTL Gnüchtel-Triebswetter Landschaftsarchitekten
- Preis (18.000 Euro): ArGe barkowsky wahrer architekten und dischinger zierer stadtplaner und architekten bda, Köln/Augsburg
- Preis (13.000): ArGe HGMB Architekten und reicher haase associierte, Düsseldorf/Aachen
- Preis (9.000 Euro): Kramm & Strigl Architekten und Stadtplaner, Darmstadt
Anerkennung (5.500 Euro): Banz + Riecks Ingenieurgesellschaft, Bochum
Anerkennung (5.500 Euro): Kling Consult Planungs- und Ingenieurgesellschaft für Bauwesen, Krumbach
pbs architekten schlagen als Haupteingriff die Umgestaltung der Oppelner Straße zum „Corso“ vor. Dieser „Flanier- und Verweilraum“ soll als Bindeglied des örtlichen Wegnetzes dienen, der sämtliche Nutzungsangebote des Stadtteilzentrums anbindet. Die neuen studentischen Wohnquartiere „Tabu 1“ und „Tabu 2“ sollen sich hier in kleinteiligen Baustrukturen zu vier kommunikativen Wohnhöfen ausrichten. Kompakte viergeschossige Gebäude bilden hierbei das stets wiederkehrende Modul, das mit eingeschossigen Verbindungsbaukörpern zu L-förmigen Winkeln gruppiert wird. Diese Winkel umschließen kommunikative Wohnhöfe, freigestellte fünfgeschossige Punkthäuser markieren deren Öffnung zum Corso. Die Typologie einer „perforierten Blockrandbebauung“ führe dabei zu einer guten Durchlüftung der Wohnhöfe, so die Architekten.
Der Entwurf der ersten Preisträger zeichne sich laut Jury vor allem durch hohe Architektur- und Nutzerqualitäten in Verbindung mit einer ökonomisch optimierten, flexiblen Planung aus: „Die hohe Flexibilität ist die Stärke des Entwurfs, die eine langfristige Nutzung der Anlage sicherstellen wird“, lobt auch Hartmut Miksch, Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, die Siegerarbeit. Der Wettbewerb zeige auf eindrucksvolle Weise, wie eine „problematische Großsiedlung der 1960er Jahre umgestaltet und zu einem attraktiven Wohnort aufgewertet“ werden könne.
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