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02.03.2021

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Produzieren und Wohnen

Wettbewerb für Stadtquartier in Winnenden entschieden


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Mitten in die Debatte um neue Einfamilienhäuser, Flächenfraß und die Rolle der Städte und Gemeinden dringen nun Pläne für ein Stadtquartier im Baden-Würtembergischen Winnenden. Was dort passieren soll, weist ambitioniert in die Zukunft.

Von Friederike Meyer

Nicht nur der Wohnungsmarkt, auch Gewerbeflächen sind vom Druck im Immobilienmarkt betroffen. Besonders deutlich wird das in der Region um Stuttgart, wo nach wie vor viel produziert wird. Doch das Ausweisen von Gewerbegebiet hier und locker gesetzten Einfamilienhausgebiet da kann angesichts endlicher Flächen nicht die Zukunft sein. Die 28.000-Einwohner Stadt Winnenden, rund 20 Kilometer nordöstlich von Stuttgart, hat das längst erkannt und gemeinsam mit der IBA 2027 StadtRegion Stuttgart (IBA’27) ein ambitioniertes Stadtquartier auf den Weg gebracht. Es soll auf einem 5,5 Hektar großen, derzeit landwirtschaftlich genutzten Areal zwischen Bahnhof und Bundesstraße 14 entstehen und Wohnen, Arbeiten und Produzieren in vergleichsweise hoher Dichte zusammenführen.

Mit dem Ziel, Flächen zu sparen, dem Mangel an Wohnraum und Gewerbeflächen zu begegnen und dabei das Gewerbegebiet neu zu erfinden, hatten Stadt und IBA einen offenen, internationalen städtebaulichen Wettbewerb ausgelobt. Die Wettbewerbsteilnehmer*innen sollten mehrgeschossige, gemischt genutzte Gebäude und Außenräume entwerfen, in denen die Gleichzeitigkeit von Produzieren, Wohnen und Arbeiten möglich ist, sie sollten die Anbindung an die Stadt konzipieren und eine neue Art der Mobilität. 34 Beiträge gingen ein. Die neunköpfige Jury unter Vorsitz von Tim Rieniets, der untern anderem auch Anne Kaestle, Lina Streeruwitz und Andreas Hofer angehörten, entschied sich für folgendes Ergebnis:

  • 1. Preis: JOTT architecture and urbanism, Frankfurt am Main

  • 2. Preis: ROSA Architekten, Berlin

  • 3. Preis: studio komaba + Nora Walter + Zora Syren, München/Zürich

  • Anerkennung: NUWELA + VN-A, Unterhaching/Berlin

  • Anerkennung: zeininger architekten, Wien

Der Siegerentwurf, so Rieniets, zeige auf vorbildliche Weise, wie sich eine hohe bauliche Dichte erreichen lässt, ohne auf großzügige Grünräume verzichten zu müssen. JOTT schlagen sieben gemischte, dicht gebaute Häuserblöcke vor, wie man sie aus dem urbanen Kontext kennt, wie sie aber neu sind für die Gegend um Stuttgart. Autos finden in zwei Quartiersgaragen am Rand Platz, in Richtung Innenstadt und Bahnhof soll ein Marktplatz entstehen. Als sie ihren Entwurf vergangene Woche vorstellten, sprachen die Architekt*innen von unabhängigen Stadtbausteinen, die unterschiedlich programmiert werden könnten, von innenliegenden Werkshöfen, aktiver Dachnutzung, und von einer strategischen Route, die die Stadt mit der Landschaft verbindet. Ihre Pläne erzählen von Allmenden, von Streuobstwiesen und Bolzplätzen, vom Handwerkshof, Hofladen und Besenwirtschaft. Was ein wenig nach Bullerbü klingt, ist für IBA-Intendant Andreas Hofer ein „Meilenstein der IBA“, die derzeit weitere 13 Projekte betreut. Es sei nicht die Form, die den Entwurf bestimmt, sondern die Logik, sagte er auf der Pressekonferenz.

Winnendens Bürgermeister Hartmut Holzwarth ergänzte Zahlen: 100.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche seien geplant, die Grundstücke sollen nach Konzept vergeben werden, sagte er. Wie hoch der Anteil städtischer Grundstücke sein wird, werde die so genannte Umlegung, das Grundstücksflächentauschverfahren, zeigen. Investieren könne jeder. Die Stadt geht davon aus, dass das Gelände in etwa 2,5 Jahren bebaut werden kann, bis 2027 sollen erste Gebäude stehen. Das ist das Jahr, in dem die IBA StadtRegion Stuttgart präsentiert. Bis dahin, soviel ist sicher, werden die Beteiligten in Winnenden gern gesehene Gäste auf Podien und Konferenzen sein.


Zum Thema:

www.iba27.de


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

auch ein | 03.03.2021 14:13 Uhr

architekt

absolut nichtssagende bilder!
man sieht bunte pflänzchen, hipster beim stadtgärtnern an palettenkisten und weiter ?

am langweiligsten ist der platz 3

1

Dr. Yikes | 02.03.2021 18:44 Uhr

Hundi

Haustiere werden übrigens verboten, andernfalls könnte sich Wauwau noch ins Gemüsebeet verirren.

Die Natur wird es danken, irgendwie, auch wenn ich den Zeiten hinterher traure, als es beim Städtebau doch irgendwo auch noch um die zukünftigen Bewohner gegangen ist.

Die beteiligten Bauunternehmer werden wohl eher nicht in der hochverdichteten WDVS-Siedlung wohnen, und auch nicht der Bürgermeister von Winnenden mit seiner 5-köpfigen Familie.

 
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1. Preis: JOTT architecture and urbanism, Frankfurt am Main

1. Preis: JOTT architecture and urbanism, Frankfurt am Main

2. Preis: ROSA Architekten, Berlin

2. Preis: ROSA Architekten, Berlin

3. Preis: studio komaba + Nora Walter + Zora Syren, München/Zürich

3. Preis: studio komaba + Nora Walter + Zora Syren, München/Zürich

Das Wettbewerbsareal liegt zwischen dem Bahnhof Winnenden und der Bundesstraße 14.

Das Wettbewerbsareal liegt zwischen dem Bahnhof Winnenden und der Bundesstraße 14.

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