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26.09.2008

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Marinehaus Berlin-Mitte

Wettbewerb für Stadtmuseum entschieden


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Der Glasaufsatz des Siegerentwurfes erinnert irgendwie an den alten Narva-Turm... Heute hat jedenfalls die Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten begonnen; zuvor hatte die Jury am 18. September 2008 getagt und die Preisträger des Wettbewerbs „Stadtmuseum Berlin im Marinehaus Berlin-Mitte“ ermittelt.

Hintergrund: Das Stadtmuseum Berlin soll künftig seinen Hauptstandort am Köllnischen Park haben. Dazu werden das Märkisches Museum und der Saalbau des Marinehauses  zu einer „gemeinsamen musealen Funktionseinheit“ zusammengefasst.
Das Marinehaus wurde 1908 als Vereinshaus eröffnet und erfuhr im Laufe seiner Geschichte vielfache Um- und Einbauten im Inneren. Der für den Umbau vorgesehene Saalbau steht bereits seit 20 Jahren leer. Er soll zu einem bautechnisch modernen Museumsgebäude mit großzügigen Räumen für Dauer- und Sonderausstellungsflächen umgebaut werden.

Die Auslobung erfolgte als begrenzt offener einstufiger Realisierungswettbewerb. In einem vorgeschalteten Bewerbungsverfahren wurden 20 Teilnehmer ausgewählt. Unter dem Vorsitz von Hans Kollhoff entschied das Preisgericht wie folgt:

1. Preis: Stanton Williams architects, London

2. Preis: Mario Bellini Architects, Milano

3. Preis: Max Dudler, Berlin

Ankauf: AHM Arnke Häntsch Mattmüller Architekten, Berlin, und as-if architekten, Wien

Ankauf: Kuehn Malvezzi GmbH, Berlin

Ankauf: Ortner & Ortner Baukunst, Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin

Die Jury empfahl die mit dem 1. Preis ausgezeichnete Arbeit zur weiteren Ausarbeitung und Realisierung.

Aus aus der Beurteilung des Preisgerichtes: „Das Projekt schöpft seine städtebauliches und architektonisches Potential aus dem Umgang mit dem Bestand und aus der Neufassung des Turms. Der Entwurf erscheint als eine einfache und entschiedene Komposition mit alten und neuen Teilen ist aber tatsächlich eine Komposition die sowohl räumlich-architektonisch wie auch funktional komplex ist.
Die einfachen großen Öffnungen in der Straßenfassade, die darüber gelegene Loggia und die Neufassung des Turms in Glas ergeben für das neue Museum eine überzeugende, stimmige Gestalt, die ihre Zugehörigkeit zu unserer Zeit nicht leugnet.
Durch die Auskernung des Gebäudes ergeben sich im innern ausgeglichene Verhältnisse zwischen der Wirkung der alten und neu erstellten Ausstellungsräume. Das ist eine Qualität in Bezug auf die Idee einer homogenen und kontinuierlichen Raumfolge. Im Innern ist die Wahrnehmung der alten Struktur auf sporadische Erfahrungen beschränkt, so wie man sie von der Verwendung alter Architekturteile als Spolien in neuen Gebäuden kennt. Zuoberst ist eine Aussichtsplattform angeordnet, in welcher die Besucher einen attraktiv gestalteten Blick über die Stadt genießen und die Stadtentwicklung im Panorama verfolgen können.
Neben dieser großen Form sind die anschließenden Übergänge klug zurückhaltend ausgebildet, was der Gesamtwirkung nur zuträglich ist. Besonders überzeugend ist der Versuch, das Marinehaus durch die Öffnung der Fensterfront im Erdgeschoss mit dem gegenüber gelegenen Museum in eine unmittelbare Beziehung zu setzen.“


Die Wettbewerbsergebnisse werden in einer Ausstellung noch bis zum 10. Oktober 2008 täglich von 12 bis 19 Uhr in der Attrappe der Bauakademie am Schinkelplatz, 10117 Berlin, gezeigt.


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

7

Regine Wagner | 07.07.2020 16:47 Uhr

Marinehaus

Hallo, ich arbeite an einer der naheliegenden Botschaften. Ich finde den Entwurf sehr hässlich. Ich kann diese Metall/Glas klotzig nciht mehr sehen! Der Hauptbahnhof ist dunkel und hässlich, geh da nie hin, wenn ich reisen muss dann möglichst von irgendwo anders, wo der Zug noch hält. Es gibt ja lange schon das Gerücht, dass bei allen Wettbewerben in Berlin nur die untalentiertesten Architekten gewinnen.

Viele Grüße
Frau Wagner

6

Bern | 01.10.2008 23:55 Uhr

Entscheidung

...von gesichtsoperation zu gesichtstransplantation...

5

aha | 30.09.2008 13:03 Uhr

@ georg best

ist das ironisch gemeint? ... Max ist weder jung noch deutsch ...

4

almdudler | 29.09.2008 14:59 Uhr

stan und willi

anmerkungen zu 1 und 2: der bunker gehört in den keller, herr dudler, ... müsste man doch wissen, wenn man so viel in der schweiz baut. im übrigen nicht unbedingt ein schönes symbol für das 20.jahrhundert in berlin.
(über den sieger lässt sich auch einfach nichts sagen, altbacken, unpräzise, lustlos,... klar das so was in diesem derzeitigen berlin gewinnt, das ist also dann die haltung der stadt zur geschichte der letzten hundert jahre.)

3

georg best | 29.09.2008 11:21 Uhr

entscheidung

ich denke man sollte die entscheidung zwischen dudler und den briten mit einem elfmeterschiessen herbeiführen. das wäre nicht nur gerechter, sondern würde ein für allemal sicherstellen dass junge deutsche architekten zum zuge kommen.

2

udo | 28.09.2008 12:31 Uhr

bunte republik deutschland!

möge der bessere gewinnen!

und zwar egal woher er kommt.

und einen bezug zum ort kann sich jeder durch gründliche analyse desselben verschaffen. und das sollte doch der erste schritt eines jeden architekturversuches sein.

abgesehen davon erinnert der sieger doch sehr stark an HdeM. die idee der glaskiste auf dem bestehenden massiven sockel ist doch inzwischen etwas überstrapaziert. der entwurf aus dem büro dudler ist da schon interessanter. eine interpretation und überhöhung des schon dagewesenen. eine schöne idee.

1

Londoner Architekt | 27.09.2008 02:15 Uhr

Congrats

Was fuer eine Ueberraschung, dass gerade Stanton Williams diesen Wettbewerb gewonnen haben.
Den meisten Berlinern wird dieses Buero wohl kaum ein Begriff sein. Ich bin mir sicher das dieses
Buero auch in der Ausfuehrung ueberzeugt.
Trotzdem verstehe ich nicht so ganz was nun am
Max Dudler nicht so ueberzeugt wie am 1 Platz.
Die Idee mit dem Glaskasten auf einem Museum
erinnert doch schon stark oder sehr stark an die Tate Modern. Aber die funktioniert auch gerade weil sie am Wasser ist und weil der Anteil der Glasflaeche recht gross ist. Da ich selber in London lebe und arbeite aber vorher in Berlin war muss ich sagen: Trotz aller Liebe zum Wettbewerb sollte man es halt doch lieber so einfaedeln, dass die Auftraege an junge Berliner
Architekten gehen. In London gibt es keinen einzigen Neubau aus einem deutschen Buero.
Ich denke dabei an ein Interview mit J Sawage der einmal zu der Welumspannende Planertruppe fuer das neue Berlin sagte, dass doch viele der Akteure gar keinen Bezug zum Ort haben. Ich denke das die wenigen Projekte, die es in Berlin gibt unbedingt ! als Feld fuer
junge Bueros aus Deutschland genutzt werden
muss. Max Dudler und Peter Arnke haben sicher einen Bezug zum Ort, aber Stanton Wer ?

 
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