Die Bischofsstadt Rottenburg am Neckar hat ein System bestehender Stadtteilbüchereien, aber bisher keine zentrale Stadtbibliothek. Das soll sich ändern; die Verwaltung hat ein Grundstück am Rande des mittelalterlichen Stadtkerns dafür bereit gestellt. In unmittelbarer Nähe befindet sich der neu gestaltete Eugen-Bolz-Platz mit den Bauten der Diözesankurie. In einem beschränkten Architekturwettbewerb wurde jetzt ein Entwurf für die Bibliothek ermittelt. Die Jury unter Vorsitz von Jörg Aldinger vergab diese Preise:
Die Jury beurteilte die erstplatzierte Arbeit so: „Das Motiv zweier ineinandergreifender Hände verortet die Bibliothek in ihrer nahen Umgebung. Der geknickte Grundriss führt dazu, dass bei gleich durchlaufendem First eine ansteigende Traufe gebildet wird. Diese bindet im Norden und Süden jeweils an die Traufen der Nachbarschaft an. Durch diese beiden einfachen Prinzipien entsteht die Form der Bibliothek, einfach und komplex zugleich.
Die Gebäudeskulptur wird zudem gebändigt, indem nur ein Fensterformat vorgeschlagen wird und Dach und Fassade ohne Unterbruch mit einem Klinkermaterial überzogen wird. So ergibt sich eine fast abstrakte Hausskulptur, die sehr selbstbewusst eindeutig eine Bibliothek ist.
Das Raumkonzept ist sehr gut strukturiert. Die inneren Wände sind alle als Bücherwände funktional belegt, unterbrochen durch die Nischen der gemütlichen Lesefenster, die die Nutzung nach außen signifikant zeigen. Die erzielte Balance von Charakter, Atmosphäre und Flexibilität ist ein großes Plus des Entwurfes. Mit seiner konservativen und zugleich zeitgenössisch abstrakten Diktion fügt sich die Bibliothek gut in die Rottenburger Altstadt ein.“
Die Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten ist noch bis Samstag, 9. 11., 12 Uhr im Foyer des Rottenburger Rathauses, Marktplatz 18, 72108 Rottenburg, zu sehen.
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