Ob das städtebauliche Programm „Soziale Stadt“ jemals den erwünschten Effekt erzielen wird? Nach den ersten Jahren zeichnet sich zumindest in Berlin ab, dass die „schwierigen“ Bezirke bisher nur geringe Veränderungen erfuhren. Hier und da wurden sogar Fördergelder gestrichen. Die „Soziale Stadt“ existiert weiter. Erst vor kurzem wurde in der Kleinstadt Nauen im Norden Berlins das Projekt einer Stadtbaderweiterung in die Wege geleitet, um das Angebot der Freizeiteinrichtungen in diesem Quartier zu verbessern. Im nicht-offenen Realisierungswettbewerb erhielten ein Berliner und zwei Stuttgarter die Preise:
- 1. Preis: nps tchoban voss (Berlin) mit Hager Partner AG (Berlin)
- 2. Preis: bauatelier freie Architekten (Stuttgart) mit Faktorgrün freie Landschaftarchitekten (Rottweil)
- 3. Preis: Geier Völlger Architekten (Stuttgart) mit Freiraumplanung Siegmund (Grafenberg)
Das Gelände des Stadtbads wird zur Zeit lediglich drei Monate im Jahr genutzt. Das soll sich nun ändern. Die Aufgabenstellung implizierte ein Multifunktionsgebäude mit Wellnessbereich, zwei Saunen, einem Dampfbad, einer Gastronomieeinrichtung für etwa 150 Personen sowie Wirtschafts- und Sanitärräumen.
Das Berliner Büro
nps tchoban voss liefert einen Entwurf für „zwei amorphe, eingeschossige Baukörper, die durch ein geschwungen geformtes Dach miteinander verbunden sind und so eine Torsituation für den Eingang bilden“. Und überzeugt damit die Jury, denn „durch die Anordnung von zwei Baukörpern und die geschickte Funktionsaufteilung werden die Abläufe in Ganzjahres- und Sommerbetrieb (Badebetrieb) gegliedert. Dies schafft die Möglichkeit der Energieeinsparung und reduziert den Betreiberaufwand.“ Die Architekten arbeiten mit einer Holzrahmenkonstruktion aus vorgefertigten Elementen sowie mit Glasfassaden, meiden Kanten und scharfe Ecken und schaffen somit einen neuen einladenden Aufenthaltsort.
Das Stuttgarter
Bauatelier, gegründet von Ute Hiesch und Gerold Haas, schlägt dagegen ein einzelnes kompaktes Volumen vor, das ebenfalls laut der Jury „städtebaulich geschickt platziert ist“. Obwohl der Entwurf hinsichtlich seiner Wirtschaftlichkeit noch Fragen aufwirft, fällt die innere Aufteilung der unterschiedlichen Nutzungen sehr positiv auf.
Ähnlich wie nps tchoban voss sehen auch
Geier Völlger Architekten in ihrem Entwurf zwei Baukörper vor, die sie jedoch als schlichte Quader gestalten. Diesen Gedanken übertragen sie auch auf den Grünbereich und teilen ihn in zwei Zonen auf.
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Mr. Riös | 29.01.2015 18:19 UhrIch liebe...
das Pikto für die Umkleiden!
Man kann entweder sofort ins Schwimmbad oder erstmal in die Umkleide...
Und das muss man in einem Diagramm erklären.
Der erste Preis ist wenigstens noch schön dargestellt.
Aber bei dem quietschbunten Sketchup-Modell inklusiver hässlicher Möblierung des "Restaurants" hörts aber echt auf!