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27.07.2015
Junges Berliner Büro gewinnt
Wettbewerb für Schule im Kanton St. Gallen
Die Qualität des Schweizer Schulbaus ist unbestritten hoch, immer wieder entstehen hier konzeptuell anspruchsvolle Projekte, die es anderswo in Europa wahrscheinlich schwer hätten. Kein Wunder, dass bei offenen Verfahren auch zahlreiche Büros aus dem Ausland teilnehmen, denn unabhängig vom Ausgang ist vielen Architekten eine interessante Entwurfsübung sehr willkommen. Beim kürzlich entschiedenen Wettbewerb für den Neubau der Primarschule Feld im Dörfchen Azmoos im Kanton St. Gallen gewann nun das junge Berliner Büro Felgendreher Olfs Köchling Architekten. Das Ergebnis im Überblick:
- 1. Rang: Felgendreher Olfs Köchling Architekten, Berlin
- 2. Rang: WECK GONZALO, Zürich
- 3. Rang: Thomas Fischer und Ammann Architekten, Zürich
- 4. Rang: Gohm Hiessberger Architekten, Feldkirch
- 5. Rang: Raphael Zuber, Chur
- 6. Rang: Nicole Baumgartner-Reichardt, Gino Guntli und Simon Staudacher, Zürich
- 7. Rang: Armin Benz Martin Engeler Architekten, St. Gallen
Das Projekt von Felgendreher Olfs Köchling lässt dank dunkler Holzfassade und kantigem Scheddach an eine gelungene Mischung aus Industriehalle und Almhütte denken. Über einem kompakten Volumen entfaltet sich das Programm auf zwei über- und einem unterirdischen Geschoss, wobei letzteres die Turnhalle aufnimmt. Interessant ist dabei die räumliche Vielfalt: Während ebenerdig ein breiter Mittelflur leicht verständlich die Richtung vorgibt, gleicht das Obergeschoss laut Jurybericht einem Dorfplatz samt fein verzweigten Straßen.
Eine weitere Besonderheit des geplanten Gebäudes ist seine flexible Struktur, wodurch sich die Grundrisse mit vergleichsweise geringem Aufwand auch an experimentelle Unterrichtsformen anpassen lassen. Durch die Dachform gleiche dabei jedes Zimmer einem kleinen Haus, so die Jury weiter, was den behütenden Charakter der Schule zusätzlich stärkt. Es handele sich um ein „beachtenswertes Projekt, das die Anforderungen sehr gut umsetzt und eine gute Übereinstimmung mit den ortsbaulichen Gegebenheiten schafft“.
Nicht nur der Beitrag von Felgendreher Olfs Köchling, auch die anderen platzierten Entwürfe sind durchweg von hoher Qualität. Ob da das „Fremdartige“ des deutschen Gewinnerprojekts den Unterschied gemacht hat, wie im Netz schon spekuliert wurde? So ganz kann man dieser Vermutung nicht folgen, denn auch Felgendreher Olfs Köchling wurden zu einem guten Teil in der Schweiz sozialisiert. Bestätigung findet damit aber zumindest die These, dass es bei Wettbewerben hilft, sich mit den lokalen Gepflogenheiten gut auszukennen. (sb)
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1. Rang: Felgendreher Olfs Koechling Architekten
2. Rang: WECK GONZALO
3. Rang: Thomas Fischer und Ammann Architekten
4. Rang: Gohm Hiessberger Architekten
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