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23.01.2006
Entschlossen
Wettbewerb für Schloss-Anbau bei Gummersbach
In der Orangerie des Schlosses Homburg bei Gummersbach wurde am 17. Januar 2006 eine Ausstellung mit den Wettbewerbsergebnissen zur Erweiterung des Schlosses eröffnet. Dabei konnte sich der Kölner Architekt Thomas van den Valentyn gegen acht weitere Bewerber durchsetzen, unter anderem Busmann/Haberer und Gottfried Böhm.
Bereits vor sieben Jahren war ein Versuch, das Schloss Homburg für die gewachsene Sammlung des dortigen Museums mit einem Betonkubus von Konermann & Partner zu erweitern, am Widerstand der Bevölkerung gescheitert. Vor kurzem wurde nun der genannte neue Wettbewerb durchgeführt, bei dem das pittoreske Schloss aus dem 13. Jahrhundert mit einem Anbau für Ausstellungen sowie für Konzerte und Veranstaltungen erweitert werden soll. Hierbei wurden enge Vorgaben für den Umgang mit dem historischen Ensemble, Raumbedarf und Kostenrahmen gemacht.
Die Jury, der Walter von Lom vorsaß, entschied sich für den Entwurf von Van den Valentyn, da dieser durch seine Idee und Umsetzung von modernen und historischen Elementen das Preisgericht absolut überzeugt habe. Der Entwurf sieht einen gläsernen Pavillon vor, in dem das Foyer, ein Museumsshop, Garderobe und Toiletten untergebracht werden sollen und den Umbau des „Roten Hauses“, eine Zehntscheuer, wo Gastronomie, Werkstätten und Depots ihren Platz finden sollen. Ein zweiter Pavillon, der für Konzerte, Kongresse und Tagungen vorgesehen ist, soll zu einem späteren Zeitpunkt mit Finanzmitteln der Regionale 2010 errichtet werden.
Die Pavillons mit ihren geschwungenen Glaswänden und Dächern mit vielen runden Oberlichtern erinnern an den unbeschwerten Architekturgestus der 50er Jahre. Ein Eindruck, der durch die Verwendung von Bruchsteinen aus Grauwacke noch verstärkt wird. Durch die großen Glasflächen und die dünnen Stützen, die die nierenförmigen Dachscheiben tragen, wird eine Leichtigkeit evoziert, die in Kontrast zur Massigkeit des Schlosses steht und sich gleichzeitig zurücknimmt.
Das Rote Haus wird um das Anderthalbfache verlängert, wobei die Lochfassade des historischen Gebäudes mit einer geometrischen Komposition mit großen Durchbrüchen und Fensterfronten beantwortet wird.
Nun müssen sich noch die Vertreter der Politik schnell entscheiden, um sich mit dem Umbauprojekt für die Förderung der Regionale 2010 bewerben zu können.
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