Diese Meldung bedeutet vor allem, dass das Kölner Opernhaus, ein Hauptwerk der Nachkriegsmoderne von Wilhelm Riphahn, erhalten bleibt: Am 27. Juni 2008 wurde das Wettbewerbsergebnis für den benachbarten Neubau des Kölner Schauspielhauses bekannt gegeben. Das Kölner Architekturbüro JSWD (Jaspert Steffens Watrin Drehsen) hat gemeinsam mit Chaix & Morel Architekten aus Paris den ersten Preis gewonnen.
Der Jury-Entscheidung (Vorsitz: Jörg Friedrich) war eine zweitägige Preisgerichtssitzung vorausgegangen. Aus insgesamt 31 Entwürfen waren acht Arbeiten in die engere Wahl genommen worden. Der zweite Preis ging an das Büro Nieto Sobejano aus Madrid, den dritten Platz belegte das Berner Büro Atelier 5, den 4. Preis gewann Max Dudler (Berlin), und den fünften bekamen schließlich Auer + Weber + Assoziierte (Stuttgart).
Den Ausschlag zugunsten des Entwurfes von JSWD und Chaix & Morel hatten dessen architektonische Originalität, seine hohen städtebaulichen Qualitäten sowie „die theaterpraktische Tauglichkeit des Entwurfes“ gegeben, wie es der geschäftsführende Intendant Peter F. Raddatz formulierte. Das 234-Millionen-Euro-Projekt beinhaltet auch die Sanierung des bestehenden, 1957 errichteten Opernhauses.
Die Architekten platzieren das Schauspielhaus als siebengeschossigen Solitär an der Südostecke des Offenbachplatzes. Indem sie das sehr umfangreichen Raumprogramms aus Schauspielhaus (675 Plätze), Studiobühne und Kinderoper (je 200 Plätze) sowie Gastronomie übereinander stapelten, erzielen die Architekten eine hohe räumliche Konzentration.
In der Konsequenz bleibt nicht nur die städtebauliche beherrschende Wirkung des Riphahn-Baus unangefochten, der Offenbachplatz wird zudem in überzeugender Weise neu gefasst. Als seine Erweiterung entsteht seitlich des Opernhauses ein neuer Stadtplatz. Vor allem dieser, bisher von architektonischen Rückseiten bestimmte Bereich erfährt dadurch eine Aufwertung.
Insbesondere die Entstehung der neuen Platzräume wurde von der Jury einhellig begrüßt, denn der Offenbach-Platz, unmittelbar an der stark befahrenen Nord-Süd-Fahrt gelegen, ist seit langem ein städtebauliches Sorgenkind der Kölner Innenstadt. Möglich wurde die großzügige Lösung, weil die Architekten die Theaterwerkstätten unter die Erde verlegten. Ein Graben, der den neuen Platz durchzieht, erlaubt eine natürliche Belichtung der Arbeitsräume.
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
2
Mercuri | 02.07.2008 16:26 UhrNeuer Stadtplatz
Grausam - Stadtvernichtung in Vollendung. Nostradamus sagt: maximlale Lebenszeit 15 Jahre.
P.S. hat nichtmal annähernd die Qualität des Nachkriegsbaus.