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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wettbewerb_fuer_Polizeistation_an_der_Reeperbahn_in_Hamburg_entschieden_12503.html

28.11.2002

Davidwache

Wettbewerb für Polizeistation an der Reeperbahn in Hamburg entschieden


Am 26. November 2002 wurde die Entscheidung für den Architektenwettbewerb der Polizeiwache im Hamburger Stadtteil St. Pauli getroffen. Die in den Jahren 1913/14 von Fritz Schumacher errichtete Davidwache am Spielbudenplatz erhält einen Erweiterungsbau an ihrer rückwärtigen Fassade zur Ecke Kastanienallee/Davidstraße. Dieser Bereich war bisher nur mit einer Mauer bebaut und gab den Blick auf den Giebel des denkmalgeschützten Gebäudes frei.
Grundlage für den Wettbewerb war ein von der Hochbaudienststelle erarbeitetes Konzept mit Raumprogramm, von den teilnehmenden Architekturbüros wurde der Entwurf einer Fassade gefordert. Die Jury unter dem Vorsitz von Jörn Walter vergab in dem beschränkten Wettbewerb mit sechs geladenen Teilnehmern (neben den Preisträgern waren dies die Hamburger Büros SWP Architekten, Architekten Gössler, Walter Gebhardt, Kramer Biwer Mau Architekten) zwei Preise:

  • 1. Preis:
    Bernhard Winking Architekten (Hamburg) mit Martin Froh (Berlin)

  • 2. Preis:
    Dinse Feest Zurl Architekten (Hamburg)

Die ersten Preisträger führen den Erweiterungsbau mit dem Bestandsbau von Schumacher zu einem Ensemble zusammen. Sie modifizierten das vorgeschlagene Bauvolumen an einigen entscheidenden Punkten: In Anlehnung an die klare kubische Sprache des Altbaus wird die schräge Straßenecke im Kreuzungsbereich Kastanienallee/Davidstraße ab dem ersten Obergeschoss überbaut, der so gewonnene Raum verschafft dem Südgiebel des Schumacher-Baus Luft. Der nun freigestellte neue Treppenturm bietet dem alten Treppenhaus ein Gegenüber. Die Bebauungstiefe an der Kastanienallee wird angepasst, um eine rechteckige Gebäudegeometrie zu erhalten. Als Fassadenmaterial wird ein rot-blau-bunter Klinker vorgeschlagen, der im Bereich der alten Mauer im historischen Längsverband, in den darüber liegenden Geschossen als Sparverband ausgebildet wird. Die Jury lobte die „selbstbewusste Ausprägung der Fassadengestaltung in Form eines eigenständigen Gebäudes mit Eckbetonung“. Kritisch beurteilte sie die vollflächigen Verglasung des Treppenhauses und die großflächige dreigeschossige Verglasung zur Davidstraße im Hinblick auf Sichtschutz- und Sicherheitsaspekte.
Die Verfasser des zweiten Preises sehen ihren Entwurf als Antwort auf den städtischen Kontext dieser markanten Situation: „Der Kleingliedrigkeit der Davidwache mit ihren Öffnungen, Reliefs und vor allem auch ihrem Material Backstein wurde eine glatte, helle, schwebende Fläche gegenüberggestellt, deren Öffnungen nicht auf die Davidwache antworten wollen, sondern auf den Rhythmus und die großmaßstäbliche Gliederung ihres Baukörpers.“


Zu den Baunetz Architekt*innen:

Winking · Froh Architekten


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