Unter dem Juryvorsitz von Werner Durth ist am 20. Mai 2011 der Wettbewerb für die städtebauliche Weiterentwicklung der Frankfurter Nordweststadt entschieden worden. Als erster Preisträger konnte sich das Büro Annabau (Berlin) über eine einstimmige Entscheidung der Jury freuen.
Die Nordweststadt ist eine Großsiedlung der Moderne aus den frühen 1960er Jahren, die auf Grundlage eines preisgekrönten Entwurfs als sozialräumlich stimmiges Gefüge geplant und realisiert wurde. Sie soll behutsam weiterentwickelt und damit den geänderten heutigen Anforderungen an Wohnen und Wohnumfeld angepasst werden.
Im Rahmen des Wettbewerbsverfahrens sollten die Potentiale der Siedlung im Hinblick auf zukünftige Anforderungen geklärt werden. Dies betrifft zum Beispiel die Vitalisierung kleiner Zentren, eine Verbesserung der Orientierung, die Qualifizierung der öffentlichen und privaten Freiflächen sowie die Neuordnung des ruhenden Verkehrs. Das Preisgericht entschied sich für folgende Rangfolge:
- 1. Preis: Annabau (Berlin)
- 2. Preis: jbbug – johannes böttger büro urbanegestalt (Köln) mit Cityförster (Hannover)
- 3. Preis: Jo. Franzke Architekten (Frankfurt/Main) mit Rainer Schmidt Landschaftsarchitekt (Berlin)
- 4. Preis: rheinflügel severin (Düsseldorf) mit RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten (Bonn) und Niemann + Steege Gesellschaft für Stadtentwicklung (Düsseldorf)
Die Wettbewerbsgewinner beschreiben ihren Entwurf als „gezielte Neuordnung und Strukturierung der Grünräume und des Kleinen Zentrums der Nordweststadt, um eine grundlegende Verbesserung des Wohnumfeldes zu erzielen und die Attraktivität des Stadtviertels für alle Generationen zu steigern.“ Konzeptidee ist die „Weiterentwicklung der gegliederten, aufgelockerten Stadt, bei der die bestehende Bebauung behutsam nachverdichtet wird.“
Das Preisgericht würdigte die Idee als „Aufwertung der Nordweststadt“ durch die vorgeschlagenen „Wohnzellen“, die „konsequent zu Wohnhöfen mit eigener Identität im Park weiterentwickelt“ würden: Die Freiräume seien „klar gegliedert in ‚private‘ Wohnhöfe und eine öffentliche Parklandschaft mit durchgängigem Wegesystem.“ In den Wohnhöfen werde eine „differenzierte Freiraumnutzung angeboten, die gemeinschaftlich nutzbare Freiraumflächen, Mietergärten, den Erdgeschossen zugeordnete Gärten, Spielbereiche etcetera“ anbiete. Bauliche Arrondierungen der Wohnhöfe erfolgen durch kleine Wohnzeilen, die den Hofcharakter stärken und die Tiefgaragenzufahrten integrieren.
Alle Wettbewerbsarbeiten werden voraussichtlich vom 7. bis zum 24. Juni 2011 im Nordwestzentrum in 60439 Frankfurt am Main öffentlich ausgestellt.
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