Das wilhelminische Niederwalddenkmal oberhalb von Rüdesheim am Rhein markiert den südlichen Beginn des „Oberen Mittelrheintals“, das zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Etwa 1,8 Millionen Menschen besuchen jährlich das wuchtige Monument aus der Kaiserzeit, das der Reichsgründung 1871 gewidmet ist. In der Nachbarschaft befindet sich der Osteinsche Park aus dem 18. Jahrhundert, einer der frühesten Landschaftsparks in Deutschland, dem in Zukunft mehr Aufmerksamkeit zukommen soll.
Zu diesem Zweck ist die Errichtung eines Besucherzentrums im Umfeld des Niederwalddenkmals vorgesehen. In einem nichtoffenen, einphasigen Wettbewerb sollte dafür ein Neubau entworfen werden. Außerdem sollte in einem Ideenteil auf einer exponierten Felsklippe im Westen des Osteinschen Parks, etwa zwei Kilometer vom Niederwalddenkmal entfernt, ein Rittersaal geplant werden. – Die Jury unter Vorsitz von Ulrich Scheffler vergab diese Preise:
1. Preis (10.000 Euro)
Kuehn Malvezzi, Johannes Kühn, Berlin
2. Preis (6.000 Euro)
wulf & partner freie Architekten BDA , Stuttgart
3. Preis (4.000 Euro)
Auer + Weber + Assoziierte Architekten BDA , Stuttgart
Anerkennung (2.000 Euro)
René van Zuuk, Almere/Niederlande
Anerkennung (2.000 Euro)
C18 Architekten BDA, Marcus Kaestle, Andreas Ocker, Michael Roeder, Stuttgart
Anerkennung Ideenteil (1.000 Euro)
h.s.d.architekten’, André Habermann, Christian Decker, Lemgo
Die Jury beurteilte den ersten Preis so: „Dem Verfasser gelingt es mit einfachen Mitteln, dass sich das neue Besucherzentrum gekonnt in die Landschaft schmiegt. Durch Verlängerung der vorhandenen Mauer und ihre bewusste Modellierung schafft er eine attraktive Raumfolge mit hoher Aufenthaltsqualität. Der kräftige Einschnitt nach Norden in das Gelände lässt einen geschützten Außenraum entstehen, der einen herrlichen Blick über die Landschaft eröffnet. Der definierte Ort bildet eine Platzfläche, welche einen Schnittpunkt der Wegebeziehungen in den Hauptrichtungen bildet. Damit der Ort eine präzise Setzung erfährt und somit leicht auffindbar ist, bildet die Form des Pavillons in der Natur den nötigen Anlaufpunkt.
Insgesamt sind die Grundrisse gut organisiert, sorgfältig ausgearbeitet und von schlichter Eleganz. Die Erschließung ist einfach, logisch und übersichtlich. Unter der großen Terrasse liegt das Café mit seiner gelungenen Verbindung zum Außenraum. Der starke axiale Bezug zum Monopteros wird im Preisgericht eher kontrovers diskutiert, die Ausarbeitung eines Parcours im Park wird lobend erwähnt. Durch die Wahl natürlicher Materialien verspricht das Bauwerk eine langlebige, gut unterhaltbare und damit nachhaltige Nutzbarkeit.“
Die Wettbewerbsarbeiten sind noch bis heute, 17 Uhr, im Alten Bahnhof Rüdesheim, Am Rottland 1, 65385 Rüdesheim am Rhein, ausgestellt.
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Herr Maier | 08.06.2011 16:22 Uhr@Herr Müller
das sehe ich ja nicht so....nur weil das Schaubild nichts zeigt ist´s noch icht Sensibel!
Der Grundriss ist banal und auf die tatsächliche Qualität des Grundrisses und des Platzes und der Gastronomie am rückwärtigen Eck darf man in Realität gespannt sein!
Im Modell ist es sicher nicht das ruhigste und auch nicht von schlichter Eleganz! - Da war eventuell besseres dabei - oder eben nicht- schade!