Am 5. September 2003 wurde der begrenzt offene Wettbewerb für ein neues Musikzentrum im Hamburger Stadtteil St. Pauli-Nord entschieden. Die Stadterneuerungs- und Siedlungsentwicklungsgesellschaft STEG mbH hatte den Wettbewerb unter 25 jungen Büros ausgelobt, um Planungen für ein Existenzgründerzentrum der Musikbranche auf dem Areal an der Alten Rinderschlachthalle erarbeiten zu lassen. Das Gelände am Neuen Kamp soll zum Musikstandort ausgebaut werden und in Zukunft Bands, Musiklabeln, Agenturen sowie Grafikern und Plattenläden Platz bieten. Die Gebäudekosten sollen bei rund vier Millionen Euro liegen, um günstige Mieten von fünf bis sechs Euro pro Quadratmeter anbieten zu können. Aus 100 Bewerbungen für den Wettbewerb waren 25 in einer Vorselektion ausgewählt worden. Die Jury unter dem Vorsitz von Jorunn Ragnarsdottir (Stuttgart) entschied sich für folgende Rangfolge:
- 1. Preis (7.000 Euro): Dalpiaz.Gianetti (Hamburg)
- 2. Preis (5.500 Euro): Picciotto und Wittorf Architekten (Hamburg)
- 3. Preis (4.500 Euro): hühn + schneider Architekten (Hamburg)
- 4. Preis (3.500 Euro): Bischof + Hermansdorfer Architekten (Wilsterr)
- 5. Preis (2.500 Euro): Peter Becker und Juan Hidalgo Architekten (Hamburg)
- Ankauf (1.000 Euro): Gruppe OMP & Ingo Gabriel (Bremen)
- Ankauf (1.000 Euro): König + Vearncombe Architekten (Hamburg)
Die ersten Preisträger überzeugten die Jury durch eine gelungene Integration des Baukörpers in das Gelände und eine „ganz hervorragende“ Außenraumplanung (Juryprotokoll). Insbesondere begrüßte das Preisgericht die Platzierung des Neubaus auf gleicher Höhe und parallel zur Rinderschlachthalle, wodurch die Richtung der Baustruktur des Schlachthofs ergänzt werde. Mit einer nach Süden ausgerichteten Stufenanlage in Verbindung mit dem punktförmigen nördlichsten Bauteil werde ein harmonischer, angemessener Abschluss der Gesamtanlage erreicht.
Die Arbeit der zweiten Preisträger überzeugte die Jury durch ihre "musisch-phantasievolle Anmutung der Architektur". Form und Inhalt der Architektursprache entsprächen der Assoziation für ein Musikzentrum. Das Gebäude besitze "Strahlkraft über den Ort hinaus".
Den Entwurf der Verfasser des dritten Preises beurteilte das Preisgericht als "objekthafte Architektur von klassisch-moderner Eleganz und hoher Funktionalität", deren Strenge für Ort und Nutzung jedoch "möglicherweise nicht die richtige Antwort darstelle".