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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wettbewerb_fuer_Museumshoefe_in_Berlin_entschieden_26522.html

22.02.2007

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Selbstbewusste Lösung

Wettbewerb für Museumshöfe in Berlin entschieden


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Das Stuttgarter Büro Harris + Kurrle hat den Realisierungswettbewerb für das neue Kompetenzzentrum in den so genannten Museumshöfen in Berlin-Mitte gewonnen. Die Entscheidung wurde am 21. Februar 2007 öffentlich.

Das zu bebauende Grundstück liegt auf einem Erweiterungsareal der Museumsinsel auf der gegenüberliegenden Uferseite des Bode-Museums. Die Museumshöfe bestehen aus einer denkmalgeschützten V-förmigen ehemaligen Kasernenanlage im Stil der Neorenaissance und einer zu bebauenden Freifläche.
An dem vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) durchgeführten Realisierungswettbewerb hatten 28 Architekturbüros teilgenommen. Thema des Wettbewerbs war ein Neubau auf einer 6.800 Quadratmeter großen Fläche, die in zwei Phasen bebaut werden soll. Für die Realisierung der ersten Phase stehen 8,4 Millionen Euro zur Verfügung. Die planerische Aufgabe des Wettbewerbs bestand darin, die Bestandsbebauung durch einen neuen Gebäudeteil abzuschließen und beide Teile als eigenständiges Ganzes erscheinen zu lassen.

Die Jury unter dem Vorsitz von Arno Lederer (Stuttgart) vergab folgende Preise:

  • 1. Preis: Harris + Kurrle (Stuttgart)

  • 2. Preis: Schweger Assoziierte (Berlin)

  • 3. Preis: Heinle, Wischer und Partner (Berlin)

  • 1. Ankauf: Georg Scheel Wetzel Architekten (Berlin)

  • 2. Ankauf: Sunder-Plassmann Architekten (Kappeln)
Die Wahl des ersten Preises begründete die Jury so: „Die Arbeit besticht durch ihre baukörperliche Einfachheit und Konsequenz. Zwei sich ineinander verschränkende, steinerne Volumina schaffen eine für die städtebauliche Situation selbstbewusste Lösung, die ohne unnötige additive Elemente auskommt.”

Der Entwurf der ersten Preisträger wird durch zwei sich überlagernde, horizontal betonte Achsen gekennzeichnet. Er sieht eine sandfarbene Klinkerfassade mit lamellenförmigen Fenstern vor. Die Längsachse wird zur Monbijoubrücke hin von einer Skulpturenreihe gesäumt.

Es entsteht ein Kompetenzzentrum der Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz mit Depots, Werkstätten, Verwaltungen, Studienbibliotheken, und –sammlungen. Mit den Planungen wird eine Forderung des „Masterplans Museumsinsel“ erfüllt, der eine Verlagerung von museumsinternen Funktionen von der Museumsinsel auf die Museumshöfe vorsieht. Der im vorangegangenen Ideenwettbewerb (BauNetz-Meldung vom 30. September 2005) von den Preisträgern Auer + Weber vorgesehene südliche Bauabschnitt mit einem Galerie-Gebäude bleibt einem anderen Wettbewerb vorbehalten.

Über unsere Zoombildfunktion gelangen Sie auf eine Bildergalerie mit Abbildungen sämtlicher prämierter Arbeiten sowie Grundriss und Ansichten des ersten Preisträgers.

BauNetz+plus:
Derzeit bemüht sich eine Gruppe, die unter anderem von Moderator Günther Jauch und der Journalistin Lea Rosh unterstützt wird, um die Verhinderung der Errichtung des Eingangsgebäudes zur Museumsinsel, der so genannten James-Simon-Galerie. Geplant wird das Haus von David Chipperfield (London/Berlin), der sich in den Proportionen des Neubaus an Schinkels Packhof orientiert, der bis 1938 an derselben Stelle stand. In seiner äußeren Erscheinung grenzt sich der Enwurf mit einer Fassade aus satiniertem Glas und Stahl aber deutlich vom historischen Bestand ab. Mit einem Volksbegehren wollen die Gegner erreichen, dass über die Errichtung des Eingangsbaus erst nach Fertigstellung aller Sanierungsarbeiten „nachgedacht“ wird. Der geplante Eingangsbau wurde bereits von der „Gesellschaft Historisches Berlin“ (BauNetz-Meldung mit Kommentar) und der Unesco-Denkmalschutz-Organisation Icomos attackiert (BauNetz-Meldung mit Kommentar), woraufhin Chipperfield seine Pläne überarbeitet hatte.

Weitere BauNetz-Meldungen zum Thema finden Sie in der News-Datenbank unter dem Suchbegriff .

Cordula Vielhauer


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

10

Ericepic | 20.07.2017 13:16 Uhr

So ist schön!


Ein regelrechtes Feuerwerk an Ideen in diesem Entwurf.

Mit Ideenreichtum
diesen Ideenwettbewerb gewonnen.
Oder?

Dieser Verve, dieser Esprit der einem förmlich ins Gesicht springt...!

Hier ein twist, dort eine Überraschende Wendung!

Atem-be-raubend.

Zu so einer Idee muß man Architektur wirklich ein halbes Leben studiert haben.

Eine dermaßen ausgefuchste Expertenleistung.
Architektur für den Menschen.

Mit Liebe und bedacht.

Ein Klotz MIT Fenstern darin.

Ja, ja, auch der minimalistische Ansatz entgeht dem aufmerksamen Betrachter nicht.

Und auch der gelungene Kontrast zu benachbarten Gebäuden.

Einfach ganz klare Empfehlung. Nummer eins!
Äh - wunderbar.

Und: Danke!

Für unsere Stadt.
SO ist schön!

9

Ericepic | 20.07.2017 12:28 Uhr

Museumshöfe Museumsinsel Berlin

Wie ein.... na, ein...
Gefängnis - Bau.

Sorry.

8

Merkle | 22.03.2007 10:38 Uhr

Brutalarchitektur

Schade!
Wieder einmal wurde in Berlin der Zuschlag für ein Gebäude in Speerscher Brutal-Architektur erteilt.
Heutige Architekten sind wohl nicht in der Lage,
Baukörper so zu gestalten, wie es berühmten Vorgängern zu Hauf gelang.

7

peter | 26.02.2007 19:54 Uhr

wettbewerb

es gibt schon einen "geheimtip" für den wettbewerb der platzgestaltung: rechteckige leuchten im hochformat. auf steinernem sockel versteht sich, sozusagen der architektenarmleuchter!

6

matthias-shanghai | 24.02.2007 00:28 Uhr

Oeffentlich

Das sich oeffentliche Gebaeude zum oeffentlichen Raum orientieren, z.B. durch oeffentliche Nutzungen im Erdgeschoss oder wenigstens durch Fenster im EG, kann man heutzutage wohl auch nicht mehr voraussetzen. Stattdessen gibt's ein nahezu vollstaendig verschlossenes EG und als Fussgaenger wird man zukuenftig an endlosen steinernen Waenden entlanglaufen.
Ist das wirklich guter Staedtebau? Und warum kann man mit so etwas einen 1. Preis gewinnen?

5

markus p | 23.02.2007 15:10 Uhr

museumshoefe

dieses 'selbstbewusstsein' erschliesst sich einen wahrscheinlich nur in der mitte dieses ca 50 m langen korridors. wettbewerbe in berlin...das ist schon ein trauerspiel!

4

zugelassen aber nicht gewertet | 23.02.2007 14:21 Uhr

Vorauswahl

Ein Glückwunsch an das BBR für die gute Auswahl der Jury und der Teilnehmer am Verfahren.
Hat doch gut geklappt.

3

spätzle | 23.02.2007 12:10 Uhr

@berliner


stuttgart . ist . viel . schöner . als . berlin

:-)

2

berliner geschichten | 23.02.2007 10:55 Uhr

museumshöfe

Da haben wir den Salat
Erst der städtebaulich und als Museum völlig ungeeignete Entwurf von Auer und Weber und nun schon wieder, auf diesen Vorgaben basierend ein stuttgarter Entwurf auf Studentenniveau. Die Provinz gewinnt in der Hauptstadt leider überhand.

1

dennis | 22.02.2007 19:07 Uhr

Jauch!

Bei manchen Menschen platzt einem der Kragen.
Guenther Jauch ist definitiv einer davon! Chipperfields Entwurf sollte nun wirklich alle zufriedenstellen sogar die Erz-konservativsten Lochfassaden Anhaenger.
Koennen manche Leute nicht einfach Ihren haufen Scheiss Kohle nehmen und nach China oder Abu Dhabi verschwinden.
Vielleicht um dort irgendwelche Stadtschloesser wieder aufzubauen.

 
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