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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wettbewerb_fuer_Museumserweiterung_in_Saarbruecken_entschieden_8520135.html

27.02.2024

Weg mit der Tonne

Wettbewerb für Museumserweiterung in Saarbrücken entschieden


Wer das Historische Museum Saar in Saarbrücken besuchen will, betritt die über 2.700 Quadratmeter großen Ausstellungsräume nicht – wie vielleicht vermutet – über die repräsentative barocke Schlossanlage. Der Eingang zum Museum findet sich etwas versteckt in einem langgestreckten Gebäude mit Tonnendach, das 1993 nach Plänen von Gottfried Böhm errichtet wurde. Diesem droht nun der Abriss. Zumindest schlagen das trint + kreuder (Köln) vor, die die Wettbewerbsjury Ende Januar mit ihrem Entwurf für einen Ersatzneubau überzeugen konnten. Unter den ausgezeichneten Beiträgen war es der einzige, der den Bestand nicht erhalten wollte.

1985 gegründet, zeigt das Historische Museum Saar, dessen größter Teil unterirdisch liegt, eine abwechslungsreiche Sammlung. Neben der Geschichte des Saarlandes seit 1870 lässt sich unter anderem in den Kellergewölben der Schlossanlage eine ehemalige Arrestzelle der Gestapo besichtigen. Aber auch die Überreste der mittelalterlichen Burganlage unter dem Schlossplatz sind zu sehen.

Um Bereiche zu vergrößern, Ausstellungsflächen neu zu ordnen sowie die Wegeführung zu verbessern, hatte die Aufbaugesellschaft Saarbrücker Schloss im August 2023 einen nicht offenen Wettbewerb ausgelobt. Zur Teilnahme waren 40 Büros zugelassen, davon 10 eingeladene. 22 reichten ihren Beitrag fristgerecht ein. Betreut wurde der Wettbewerb vom ortsansässigen Büro Freese Architekten. Die Jury unter Vorsitz von Thorsten Kock vergab fünf Preise. Alle Auszeichnungen im Überblick:

  • 1. Preis: trint + kreuder d.n.a. architekten (Köln)

  • 2. Preis: Brünjes Architekten (Saarbrücken)

  • 3. Preis: studioinges (Berlin)

  • ein 4. Preis: VON M (Stuttgart)

  • ein 4. Preis: zwo/elf Architekten (Karlsruhe)


Der Siegerentwurf sieht einen flachen Baukörper mit breiter Glasfront vor. In seiner Kubatur ordnet sich der Neubau der barocken Schlossanlage unter. Durch seine Materialität hebt er sich dennoch deutlich vom Bestand ab. Das Preisgericht lobte unter anderem die offene, lichte Eingangssituation, die sich auf der Längsseite zum Straßenraum öffnet. Durch die Erhöhung der Eingangsebene, die Öffnung über die gesamte Breite und die Blick-Durchlässigkeit werde der Eingang vom Schlossplatz aus deutlich markiert und wirke einladend.

Zum Abbruch und Neubau äußerte sich die Jury wie folgt: Der erhebliche Eingriff in den Bestand werde ökonomisch mit den hohen zu erwartenden Sanierungskosten begründet. Dieses Argument erscheine glaubhaft, müsse aber genauer überprüft werden. In der Lokalpresse ist zu lesen, dass bis Ende des Jahres über das weitere Vorgehen entschieden werden soll. (dsm)


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1. Preis: trint + kreuder d.n.a. architekten (Köln); Visualisierung

1. Preis: trint + kreuder d.n.a. architekten (Köln); Visualisierung

2. Preis: Brünjes Architekten (Saarbrücken); Visualisierung

2. Preis: Brünjes Architekten (Saarbrücken); Visualisierung

3. Preis: studioinges (Berlin); Visualisierung

3. Preis: studioinges (Berlin); Visualisierung

Ein 4. Preis: VON M (Stuttgart); Visualisierung

Ein 4. Preis: VON M (Stuttgart); Visualisierung

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