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07.12.2009

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Weltelite in Basel

Wettbewerb für Museumserweiterung entschieden


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Unvermindert werden weltweit Museen neu gebaut, der Boom scheint uns auch in den kommenden Jahren erhalten zu bleiben. Und wer bereits ältere Museen hat, der lässt diese renovieren, modernisieren und zum Teil erheblich erweitern. In Basel ist nun über den Erweiterungsbau des Kunstmuseums entschieden worden. Dort ist gerade eine mit 500.000 Besuchern äußerst erfolgreiche Van-Gogh-Ausstellung zu Ende gegangen – diese hat laut Pressemitteilung aber auch „die Defizite in der räumlichen Ausstattung sichtbar gemacht“. Sprich: Es gibt zu wenig Platz. Schon für die eigene Sammlung reicht die Ausstellungsfläche heute nicht mehr aus.

Nun sollen über 10.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche in einem Neubau neben dem neoklassizistischen Altbau aus den 1930er-Jahren hinzugewonnen werden. Für die Teilnahme am Wettbewerb hatten sich 134 Teams beworben, 24 wurden im Januar 2009 ausgewählt, darunter Tadao Ando, Zaha Hadid, Rafael Moneo, Jean Nouvel und Peter Zumthor. „Es ist die Weltelite, die den Weg nach Basel gefunden hat“, sagte der Basler Kantonsbaumeister und Jurymitglied Fritz Schumacher.

Die Jury – neben Schumacher auch Pierre de Meuron und der Direktor der Tate London, Nicholas Serota – hat aus dem illustren, internationalen Bewerberkreis nun zwei Baseler Büros mit den ersten Preisen ausgezeichnet:


  • 1. Preis: Christ & Gantenbein
  • 2. Preis: Diener & Diener

„Das Resultat demonstriert den internationalen Rang der Basler Architekturszene“, so der Direktor des Kunstmuseums, Bernhard Mendes Bürgi. Schumacher kommentierte, für internationale Architekten sei es offenabr schwieriger als für Einheimische, „Zugang zu den hiesigen Proportionen“ zu finden.
Der wichtigste Unterschied zwischen den Preisträgern, die beide zu einer Überarbeitung ihrer Entwürfe bis März 2010 aufgefordert wurden, ist die Anbindung an den Altbau. Während Christ & Gantenbein den Neubau deutlich abrücken und unterirdisch verbinden, lassen Diener & Diener ihre Erweiterung direkt an das alte Gebäude stoßen.

Die Stadt stellt für die Realisierung 50 Millionen Schweizer Franken bereit, die andere Hälfte der benötigten Summe soll von privaten Spendern kommen. Museum und Stadt hoffen auf eine Realisierung bis 2015.

Ausstellung aller Wettbewerbsbeiträge: 8.-20. Dezember 2009, Mo-Fr 17-20 Uhr, Sa+So 14-18 Uhr
Eröffnung der Ausstellung: 7. Dezember 2009, 18-21 Uhr
Ort: Hochbau- und Planungsamt Basel-Stadt, Maiengasse 7-11, 4056 Basel


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

3

schwarz | 09.12.2009 23:46 Uhr

weiss

ich finde sehr gut diese "täuschungen" einzuschränken, also wettbewerbsleitungen zu "downgraden".
aber was ist das ziel ?
vielleicht damit auch dann entsprechend die planer reinzubringen, die für solche darstellungen stehen ?
jeder weiss das eine "vereinfarchte schwarz-weiss-skizze" dreimal so aufwändig ist wie eine farb-show

2

halli | 08.12.2009 16:22 Uhr

hallo

...oho! christ und gantenbein haben zumthor-tabletten geschluckt und ihren renderings gleich noch diese ungeheur bedeutende, leicht diesige unerbührbarkeits-atmo verpasst, die man heute so gerne nutzt. (diener&diener hingegen haben keinen rendering-studi eingestellt und deswegen zurecht nur den zweiten platz bekommen.... mal schauen, ob sie sich für die überarbeitung jetzt einen dazuholen....)

1

Florian Stocker | 07.12.2009 17:43 Uhr

„il disegno“ vs „rendering“

Die Wettbewerbskultur lebt verstärkt von Rendering. Das Bischöfliche Ordinariat der Diözese Rottenburg Stuttgart untersagt bei Wettbewerben Renderings und fordert Schwarz Weiß Darstellung bei Plänen und handgezeichnete Perspektiven. Ein Konflikt scheint unbehandelt vorzuliegen. Deshalb hier eine symptmatische Frage:

Wann verwandelt sich „il disegno“ zum „rendering“
* il designo italienisch für Zeichnung, Skizze, Plan, Grundriss, Entwurf
** rendering englisch für Vortrag, Wiedergabe, Übersetzung

Senden die Antwort an: theory@atelier-stocker.de treten Sie ein in den Diskurs!

„Mit dummen Fragen fängt jede Revolution an." Joseph Beuys

Frage des Monats >>> Architekturtheorie
http://www.atelier-stocker.de/theorie.html

Viele finden Antworten – ich habe Fragen. Von trivial bis sehnsüchtig, seit 2004 jeden Monat neu, nichtakademisch, grenzwissenschaftlich, irritiert und neugierig. Vielleicht haben sie eine Antwort und es fehlt ihnen die Frage? Ich freue mich auf einen Austausch. Treten sie ein in den Diskurs.

 
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