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24.07.2007
Scotland goes Scarpa
Wettbewerb für Museum in Dunfermline entschieden
Die Entscheidung für das neue Museum in Dunfermline, Schottland ist gefallen: Das Five Council und der Schottische Architektenverband „Royal Incorporation of Architects in Scotland” (RIAS) haben unter sechs geladenen Teilnehmer den Entwurf des renommierten Edinburgher Architekten Richard Murphy ausgewählt. Weitere Wettbewerbsteilnehmer waren Malcolm Fraser, Gareth Hoskins, Make, Reiach & Hall und Page/Park.
Dunfermline liegt nördlich von Edinburgh und ist wenige Meilen von der Küstes des Firth of Forth entfernt. Die Stadt ist die historische Hauptstadt Schottlands und die romanische Abtei eines der bedeutendsten Gebäude des Landes. Das neue Museum entsteht als Gegenüber dieser Abtei, und das Projekt zog ein dementsprechend hohes Maß öffentlicher Beachtung auf sich; die sechs Entwürfe waren den ganzen Juni 2007 im alten Museum der Stadt ausgestellt und lockten in dieser Zeit 1.300 Besucher an.
Offensichtlich war die Entscheidung des RIAS und des Councils jedoch nicht unumstritten: Eindeutiger Publikumsfavorit war der Entwurf von Reiach und Hall.
Die Aufgabenstellung verlangte, das historische Erbe des Ortes zu berücksichtigen, und Richard Murphy wählte die Version Carlo Scarpa: In einer Presseerklärung teilte der Architekt mit, er hätte seinen Museumsentwurf nach einer Analyse von Scarpas Castell' Vecchio in Verona entwickelt.
Seine bemerkenswerteste Entwurfsidee betrifft den Eingang zum neuen Meuseum: eine „rotierende Fassade”. Das neue Museum ist an den denkmalgeschützten Bau einer ehemaligen Bank angeschlossen. Dort ist auch der Eingang: Aus der alten Fassade wird ein zweigeschossiger Bereich ausgeschnitten und nach innen rotiert – fertig ist das neue Eingangsportal. Nachts erscheint die denkmalgeschützte Fassade wieder als geschlossene Straßenflucht.
Innen wird das Gebäude über eine „Straße” erschlossen, die von Oberlichtern beleuchtet und von Stegen und Treppenläufen durchkreuzt wird. Die wichtigsten Ausstellungsflächen befinden sich im Obergeschoss. Krönender Abschluss des Museumsbesuch sind Café und Seminarräume im Dachgeschoss, die einen spektakulären Panoramablick auf die Stadt und den Firth of Forth bieten.
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