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04.11.2010
Kunststein im Wasser
Wettbewerb für Museum in Dundee entschieden
Design jenseits von Kilt und Karo: Ambitioniert, dynamisch und gleichzeitig praktisch nannte die Jury den gestern einstimmig gewählten Siegerentwurf für das V&A-Museum im schottischen Dundee. Der preisgekrönte Entwurf stammt von Kengo Kuma & Associates. Sobald die Finanzierung steht, soll der Ableger des Londoner Victoria and Albert Museums, der größten Kunstgewerbe- und Designsammlung der Welt, am Flussufer des Tay gebaut werden.
Insgesamt 120 Büros hatten Vorschläge für die Gestaltung des Ausstellungshauses eingereicht. In die engere Auswahl kamen Entwürfe von Steven Holl Architects sowie von Snøhetta in Zusammenarbeit mit den Glasgower Gareth Hoskins Architects. Einzig der Siegerentwurf passe jedoch wirklich gut zu Dundee, begründete der Vorsitzende des Projektausschusses Lesley Knox die Entscheidung für den japanischen Entwurf. Besonders überzeugen konnte Knox der unempfindliche Kunststein, dessen Verwendung der Entwurf vorsieht. Anders als Naturstein oder Beton sei dieses Material besonders für die exponierte Lage direkt am Fluss geeignet.
Ziel der Architekten war es, mit ihrem Entwurf ein Gleichgewicht zwischen Natur und Stadtleben zu schaffen. Sie selber seien fasziniert von der Stadt und ihrer Umgebung. Der Entwurf für den tiefliegenden, verwinkelten Bau auf dem ehemaligen Hafengelände versinkt zum Teil im Wasser. Zwei enganliegende Platten aus dem Steingemisch kombiniert mit Glas bilden die Gebäudestruktur.
Mit dem Museum entsteht die erste Niederlassung des V&A-Museums außerhalb Londons. Anders als die Tate-Ableger in St. Ives und Liverpool wird das Museum in Dundee keine permanente Sammlung beherbergen. Auch finanziell ist das Museum unabhängig. Lediglich zwei bis drei Wanderausstellungen sollen jährlich aus London geschickt werden.
Der Träger-Allianz aus Stadtverwaltung und zwei ansässigen Universitäten steht ein harter Kampf bevor: Noch gilt es, die Finanzierung von 45 Millionen Pfund zusammen zu bringen. Die Zukunft des Bauvorhabens hängt auch von der schottischen Regierung ab, die sich mit 15 Millionen beteiligen soll. Der Baubeginn von Dundees neuer Landmarke wird derzeit auf 2012 datiert.
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