Meist hat derzeit in München die Entwicklung neuer Standorte Priorität im Wohnungsbau. Allerdings genügt oft auch der Bestand nicht mehr den heutigen Ansprüchen. Vor allem die schnell hochgezogenen Zeilenbauten aus der Nachkriegszeit gelten als problematisch. Zu klein und unflexibel sind die Grundrisse, zu schlecht die Baustruktur. Und auch dem heutigen Verkehrslärm sind die Siedlungen längst nicht mehr gewachsen.
An der Ludlstraße im Stadtteil Hadern soll nun der direkt an der A96 liegende Teil der Siedlung „Friedenheim“ abgerissen und durch ein neues Wohngebiet ersetzt werden. Anstatt der engen Zeilenbebauung wünschen sich die Auslober mehr Flexibilität bei den Grundrissen und eine heterogenere Bewohnerstruktur, die auch durch unterschiedliche Finanzierungsmodelle erreicht werden soll. Wesentliches Ziel ist außerdem die Abschirmung der gesamten Siedlung gegen den Verkehrslärm der Autobahn.
Den Wettbewerb haben nun Lorber + Paul Architekten gewonnen. Bemerkenswert ist, dass sich, anders als heute meist üblich, keine Blockstruktur durchsetzen konnte, sondern eine aufgelockerte Bebauung, die ebenso an die 50er Jahre erinnert wie sie auch Ideen der Stadtvilla aufgreift.
Die Platzierungen:
- 1. Preis: Lorber + Paul Architekten mit club L94 Landschaftsarchitekten, beide Köln
- 2. Preis: AllesWirdGut Architektur ZT, Wien, mit el:ch landschaftsarchitekten, München
- 3. Preis: de la Ossa Architekten mit kübert landschaftsarchitektur, beide München
Die Jury unter dem Vorsitz von Ludwig Wappner sagt zum 1. Preis: „Der Entwurf schlägt eine geschlossene, gut lärmgeschützte Bebauung entlang der angrenzenden Straßen vor und schafft einen locker mit Punkthäusern bebauten grünen Innenraum. Dadurch entsteht eine starke städtebauliche Struktur, die eine durchgängige Gestalt und eindeutige Adresse erwarten lässt.“
Hervorgehoben wird außerdem die gute Verknüpfung zum öffentlichen Nahverkehr und der zu erwartende „weitgehende Erhalt der Bestandsvegetation.“ Auch lasse die „aufgelockerte Punktbebauung“ auf hochqualitative und flexible Wohnungen schließen, während das „Spiel der Größen“ eine „individuelle Gestaltung und Wahrnehmbarkeit“ verspricht. Kritisch wird allerdings die mittige Wegeführung gesehen, da sie die „Grünflächen zerschneidet und zu Resträumen reduzieren kann.“
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