Ein Museum als Backstage einer Bühne von HMGB Architects, sich in den Vorplatz grabende Cluster von Buda Mimarlık oder eine typisch Hadid’sche Glasmuschel vorm neobarocken Altbau – der Wettbewerb für die Erweiterung des Museo de l‘Arte de Lima (kurz MILA) hat innovative bis umkrempelnde Ansätze für ein zeitgenössisches Kunstmuseum hervorgebracht.
Über 350 internationale Büros folgten dem Aufruf des Kunstmuseums, ihre Entwürfe für eine Erweiterung und Neukonzipierung des MILA einzureichen. Die Jury war prominent besetzt: der zukünftige Intendant der Berliner Volksbühne, Chris Dercon, Princeton-Professor Guy Nordenson und Pritzker-Preis-Jurorin Kristin Feireiss gehörten dem siebenköpfigen Komitee an, das Ende Juli sein Ergebnis bekanntgab.
Angesichts der ästhetischen und konzeptionellen Breite, von postmodernen Skulpturenlandschaften wie sie lopes brenna architetti, Moramarco + Ventrella, Filippo Bolognese vorschlagen, bis hin zu den Lichtstudien von Philipp Rahm Architectes, fällt die Wahl des Komitees überraschend gewöhnlich aus. Einen klassischen Pavillon mit klaren Ausstellungsgängen werden die Sieger Burgos & Garrido + LLAMA Urban Design in Lima realisieren. Sie konnten sich mit dem geschmackvoll minimalistischen Anbau an das historistische Bestandsgebäude gegen zwei weitere Finalistenprojekte durchsetzen. Beide Gegenkanditaten – einmal lopes brenna architetti, einmal SMAR Architects – schlugen eine vornehmlich unterirdische Struktur vor.
Dennoch: Einfach kann die Wahl nicht gewesen sein. Die Jury gab neben dem Sieger und den beiden Finalisten eine lange Liste mit dreizehn Wettbewerbsteilnehmern bekannt, deren Einreichungen sie als besonders wichtig und anregend für die zukünftigen Konzepte einer Museumsarchitektur würdigen möchte.
Besonders erwähnenswert sind die Entwürfe von:
- Luis Calvet Mulleras und Samuel Cárdenas
- HMGB - Heike Matcha und Günter Barczik
- OB+RA arquitectos und LLOSA CORTEGANA arquitectos
- Zaha Hadid Architects mit David Mutal Arquitectos
- Estudio Campo Baeza mit La Fábrica und Ghezzi Novak
- PRODUCTORA, Linazasoro & Sánchez Arquitectura, Juan Manuel Guerrez Gonzáles und Luis Martin Piccini Acuña
- Philippe Rahm architectes
- MDDM Studio, Momo Andrea Destro, Margret Domko
- Buda Mimarlık
- Andrew Kovacs, Israel Ceja, Peter Boldt
- Michael Maltzan Architecture mit Arup
- Hünerwadel Partnership Basel und Hunerwadel Arquitectos
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