Am 10. Januar 2006 wurde der Wettbewerb zur Realisierung des geplanten Europäischen Kulturzentrums „Bauhaus Europa“ in Aachen entschieden. Gewonnen hat ihn der österreichische Architekt Wolfgang Tschapeller.
Eine Jury unter Vorsitz von Carl Fingerhuth (Zürich) vergab im Einzelnen folgende Preise:
- 1. Preis - Wolfgang Tschapeller (Wien)
- 2. Preis - Kulka & Urbanietz (Köln)
- 3. Preis - Kada Wittfeld Architekten (Aachen/Graz)
Auslober des Wettbwerbes waren die Stadt Aachen und die STAWAG (Stadtwerke Aachen), die unter Umständen die Rolle der Bauherrin übernehmen wird. Der Jury gehörten unter andern Ben van Berkel (Amsterdam) und Françoise-Hélène Jourdà (Paris) an.
Das Bauhaus Europa ist ein Projekt im Rahmen der EuRegionale 2008, einer grenzüberschreitenden Entwicklungsinitiative des Landes Nordrhein-Westfalen. Es ist als Begegnungs- und Informationsstätte am Katschhof zwischen dem Weltkulturerbe Aachener Dom und dem historischen Rathaus geplant und soll die europäische Bedeutung Aachens unterstreichen.
Der Katschhof ist Teil der ehemaligen Pfalzanlage Karls des Großen und zählt zu den bedeutendsten Platzanlagen Europas. In dem neuen Gebäude sollen neben einem zentralen Forum für Ideenwerkstätten, Tagungen, Sitzungen des Rates, Diskussionen und Übertragungen auch Ausstellungsbereiche sowie ein Bildungs- und Informationszentrum realisiert werden.
Wolfgang Tschapeller definiere für seinen siegreichen Entwurf „den Diskurs als Element der Europäischen Geschichte“, heißt es in der Begründung des Preisgerichtes. Ziel des Entwurfs sei „die Materialisierung dieser Haltung auf dem Grundstück“.
Zentrales Element im Haus ist der vom Katschhof bis zur Klostergasse über nahezu die gesamte Gebäudehöhe durchgehende Innenraum. Durch eine vielfache Faltung der zentralen Eingangsebene, erschlossen vom Katschhof, organisieren die Architekten das Raumprogramm: Auf der Unterseite befinden sich Bereiche für die Wechselausstellung und das Forum, darüber solche für die Daueraustellung. Forschungs- und Lehrbereiche sind als „artifizielles, tektonisches Wolkensystem“ über in den gebäudehohen Luftraum über dieser Ebene eingehängt.
„Insbesondere der außergewöhnliche architektonische Rahmen und das besondere Raumerlebnis für die Ausstellungskonzeption und die damit einhergehende skulpturale Formung der Idee „Europa“ wird nach fester Überzeugung der Jury zu einem Alleinstellungsmerkmal für Aachen als Stadt Europas werden“ begründete das Preisgericht seine Entscheidung weiter.
Alle Entwürfe, die zum Wettbewerb eingereicht wurden, sind vom 12. bis 26. Januar 2006 im Krönungssaal des Aachener Rathauses ausgestellt. Die acht Büros der 2. Wettbewerbsphase präsentieren ihre Entwürfe zusätzlich in Form von Modellen. Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa+So 10-13 und 14-17 Uhr.