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11.07.2008

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Collegium Maius

Wettbewerb für Kirchenamt in Erfurt entschieden


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Die evangelische Kirche gewinnt in Ostdeutschland seit der Wende etwas an Bedeutung – nicht unbedingt bei den Mitgliederzahlen, aber bei der Präsenz in der Gesellschaft. Das alles muss auch verwaltet werden, und so ist durch die Zusammenlegung zweier Kirchenverwaltungen die „Föderation Evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland“ entstanden. Als Sitz des neuen Kirchenamtes wurde die Alte Erfurter Universität – das Collegium maius – ausgewählt. Dazu wurde ein „beschränkter, einstufiger hochbaulicher Realisierungswettbewerb als Einladungswettbewerb“ ausgelobt.

Das Wettbewerbsgrundstück soll zu einem Büro- und Verwaltungszentrum entwickelt werden. Der Gebäudebestand, der aus einem Vorderhaus und einem auf der Rückseite liegendem Erweiterungsgebäude besteht, muss für die geplante Nutzung saniert und umgebaut werden. Um allen Anforderungen des Kirchenamts gerecht zu werden, ist ein zusätzlicher Anbau/Neubau auf dem Grundstück erforderlich.

Es wurden zehn Teilnehmer eingeladen, von denen zwei aus München und die anderen aus Ostdeutschland stammen. Die Jury unter Vorsitz von Michael Mann vergab zwei 2. Preise und einen 3. Preis. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass keine der verbleibenden Arbeiten in allen Einzelaspekten gleichermaßen überzeugt. Das Preisgericht empfiehlt dem Auslober die Überarbeitung der zwei 2. Preise. Die Preisräger:

2. Preis: Steinblock Architekten, Magdeburg

2. Preis: Junk & Reich Architekten BDA, Weimar

3. Preis: Nitschke + Donath Architekten GmbH, Weimar

Ankauf: Osterwold Schmidt Architekten BDA, Weimar, in Arbeitsgemeinschaft mit Plandrei Landschaftsarchitekten BDLA, Stefan Dittrich, 99084 Erfurt

Ankauf: Eberhardt+Lemsch, Erfurt, in Arbeitsgemeinschaft mit Schettler & Wittenberg Architekten, Weimar

Die Jury beurteilt den 2. Preis von Steinblock Architekten: „Der Neubauteil wird in einem dreifügligen Gebäudekomplex um einen ruhigen, introvertierten Innenhof im südöstlichen Grundstücksbereich eingeordnet. Die durchgängig dreigeschossigen Gebäude nehmen sich in ihrer Kubatur wohltuend gegenüber den Bestandsgebäuden zurück, die Anschlüsse zwischen Alt und Neu allerdings wirken sehr hart. Die Bestandsgebäude werden auf eine einfache und selbstverständliche Art ergänzt. Vor dem Südgiebel des Collegium maius entsteht eine kleine Platzsituation. Städtebaulich richtig wird an dieser Stelle ein zweiter Eingang angeordnet, an den sich auf der Rückseite des Collegium maius eine Halle anschließt, die Alt und Neu verbindet.


Die Fassadengliederung des Neubauteils ist gekennzeichnet durch einen unregelmäßigen Wechsel zwischen Öffnungen und geschlossenen Flächen. Damit entsteht auch an den langen Gebäudefronten keine Monotonie. Durch die Verwendung von Holz-Fensterelementen sowie einheitlich durchgefärbten Faserzement-platten in unterschiedlichen Formaten wird versucht, Bezug und Korrespondenz zur umgebenden Bebauung herzustellen.“

Die Jurybewertung zum 2. Preis von Junk und Reich: „Im vorliegenden Entwurf gibt es eine klare Trennung zwischen vorhandener Substanz und Neubau. Der Neubau, ein kompakter Kubus, wurde als Solitärbau im rückwärtigen Bereich konzipiert. Eine Berührung zum Altbau ergibt sich nur an einem Punkt durch einen sparsamen Verbinder im zweiten Obergeschoss.
Der neue Baukörper nimmt behutsam vorhandene Fluchten und Linien aus der Umgebung auf und entwickelt daraus seine Grundrisskanten. Somit fügt er sich gelungen in den Stadtgrundriss ein und lässt im Bereich zur Michaelisstraße einen neue, angenehme Platzsituation entstehen.
Mit einer modernen, aber nicht aufdringlichen Formensprache fügt sich das Bauwerk mühelos in die vorhandene Umgebung ein.
Der Entwurf des Neubaus besticht durch seine sowohl funktionale als auch gestalterisch klare Lösung. Die Fassade ist in Naturstein mit gut proportionierten Fensteröffnungen vorgesehen.“


 
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