Der geplante Neubau der katholischen Kirche im Zentrum von Leipzig soll ein neues Zuhause für die Propsteigemeinde St. Trinitatis bieten, ein „Raum der Stille in einer sehr hektischen Innenstadt“ sein und gleichzeitig Offenheit zur Stadt demonstrieren. Am gestrigen Sonntag wurde die Entscheidung des zweiphasigen Wettbewerbs bekannt gegeben. Die Jury entschied sich aus den verbliebenen acht der insgesamt 18 eingereichten Arbeiten für folgende Preisträger:
- 1. Preis: schulz & schulz, Leipzig
- 2. Preis: Allmann Sattler Wappner Architekten, München
- 3. Preis: meck architekten, München
Anerkennung erhielten code unique (Dresden) und Königs Architekten (Köln).
Das Preisgericht würdigte „
die lagernde Proportion des Kirchenraumes, die konzentrierte Lichtführung im Altarraum sowie die ruhige homogene Holzoberfläche im Innenraum“. Der Anspruch, einen geistlich spirituellen Raum zu schaffen, werde in diesem Konzept „
mit zurückhaltenden und zugleich prägnanten Gesten umgesetzt. Das Konzept nutzt geschickt das gesamte Grundstück aus und betont die Eckpunkte mit Kirche und Turm. Diese Homogenität wird auch durch die einheitliche, zurückhaltende Fassadenbekleidung mit ‚Rochlitzer Porphyr‘ in horizontaler Schichtgliederung unterstützt. Der Turm erscheint an der richtigen Stelle und erfährt eine erhöhte städtebauliche Wirkung durch das Gefälle nach Westen.
Die zurückhaltende Linienführung des Baukörpers in Verbindung mit dem Fassadenmaterial ergibt eine hohe skulpturale Wirkung. So entsteht in diesem heterogenen, lauten Stadtraum ein unverwechselbarer Ort der Sammlung und der Ruhe.“
Auch Propst Lothar Vierhock lobte den Siegerentwurf: „
Es braucht nicht viel Phantasie, um sich vorzustellen, dass nach der Realisierung dieses Entwurfes beste Voraussetzungen geschaffen sind, um hier ein geistliches Zentrum der katholischen Christen und der Einwohner und Gäste der Stadt Leipzig entstehen zu lassen.“
Baubeginn soll im Sommer 2010 sein – in dem Jahr wird die St. Trinitatis-Gemeinde übrigens auch 300 Jahre alt. Die neue Propsteikirche wird voraussichtlich rund zehn Millionen Euro kosten. Wenn alles weiterhin nach Plan läuft, kann die Kirche Ende 2012 eingeweiht werden.