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05.10.2022
Robertneun auf der Überseeinsel
Wettbewerb für Kellogg-Höfe in Bremen
Die Umstrukturierung des ehemaligen Kellogg-Areals im Bremer Stadtteil Überseestadt zum neuen Viertel Überseeinsel schreitet weiter voran. Nach dem Wettbewerbsentscheid zum Quartier Neu Stephanie im vergangenen Jahr konkretisiert sich nun auch die künftige hochbauliche und freiraumplanerische Gestaltung der benachbarten Kellogg-Höfe. Für die vordere Überseestadt sollen diese als stadträumliches Bindeglied dienen. In enger Verflechtung mit den vom Berliner Büro SMAQ umgenutzten Bestandsgebäuden – die Flakes Eventfabrik sowie ein Kessel- und Maschinenhaus – wird hier ein gemischt genutztes Entree für die Überseeinsel projektiert.
Dazu lobte die Überseeinsel GmbH 2021 einen geschlossenen, kooperativen Realisierungswettbewerb mit freiraumplanerischem Ideenteil aus, der vom Bremer Büro BPW Stadtplanung betreut wurde. Nachdem in einer ersten Wettbewerbsphase acht Architekturbüros ihre Entwürfe präsentierten, konkurrierten in der zweiten Phase vier verbliebene Büros. Im Resultat kürte die Jury unter Vorsitz von Jörn Walter im Mai 2022 zwei Gewinner: Robertneun und Kuehn Malvezzi, beide mit Sitz in Berlin. Wie die Senatspressestelle Bremen nun vermeldet, soll – im Nachgang von Gesprächen mit dem Stadtentwicklungs-Ressort und der Überseeinsel GmbH – schließlich der Entwurf von Robertneun umgesetzt werden. Das Büro hatte bereits 2021 im oben erwähnten Wettbewerb für Neu-Stephani das Planungsgebiet Stephaniebogen gewonnen.
Die Entscheidung für den Städte- und Hochbau der Kellogg-Höfe im Überblick:
- ein 1. Preis: Robertneun (Berlin)
- ein 1. Preis: Kuehn Malvezzi (Berlin)
- 3. Preis: Adept (Kopenhagen)
- Anerkennng: Westphal Architekten (Bremen)
- 1. Preis: Atelier Loidl (Berlin)
- 2. Preis: nsp LA (Hannover)
- 3. Preis: Atelier Le Balto (Berlin)
- Anerkennung: Adept (Kopenhagen)
Der nun zur Realisierung vorgesehen Entwurf von Robertneun in Zusammenarbeit mit Atelier Loidl steht unter dem Motto „Nachhaltigkeit durch Flexibilität“ und ergänzt das Bestandsensemble um zwei Neubauten sowie drei Freiräume. Der am westlichen Rand der Kellogg-Höfe platzierte neue Baukörper „Atelierterrassen“ bietet als Regalstruktur mit treppenartigen Abstufungen zum Dach viel Raum für Grün- und Spielflächen sowie Urban Gardening. Im Inneren finden sich frei gestaltbare Grundrisse, die um ein zentrales Atrium organisiert sind. Alle dienenden Funktionen werden im Gebäudekern konzentriert.
Auch der „Werkturm“ verfügt über nutzungsoffene Flächen, die in drei Bereiche unterteilt sind. Unten gestaltet ein sogenannter urbaner Sockel mit einer lichten Höhe von 5,30 Metern und zurückweichenden Ecken den Übergang zwischen Straße und Innenhof. Der mittlere Teil nutzt wiederum die gesamte Gebäudebreite aus. Hier könnten insbesondere Büros und Ateliers einziehen. Und die oberen Geschosse des Hochhauses verfügen über Balkone und sind somit für eine Wohn- als auch eine Büronutzung geeignet.
Drei unterschiedlich charakterisierte Freiräume komplettieren das neue Quartier: der Hansatorplatz soll zum inoffiziellen, von Bäumen umschlossenen Sport- und Aufenthaltsort werden, eine sogenannte Kiezfuge verläuft als Kaltluftschneise zwischen Weser und Europahafen und ein Werk- und Wohnhof wird zum grünen Mittelpunkt der Kellogg-Höfe. (da)
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Ein 1. Preis: Robertneun Architekten, Berlin
Ein 1. Preis: Kuehn Malvezzi, Berlin
3. Preis: Adept, Kopenhagen
Anerkennung: Westphal Architekten, Bremen
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