Das Ensemble auf dem Freisinger Domberg hat große Bedeutung für das Stadtbild. Hier will die Erzdiözese in den kommenden Jahren etwas mehr als 50 Millionen Euro investieren. Noch gibt es keinen Zeitplan für das Bauvorhaben, das sich aus einer Generalsanierung der historischen fürstbischöflichen Residenz und dem Ersatz-Neubau zusammensetzt, die gemeinsam das zukünftige Kardinal-Döpfner-Haus bilden. Der Wettbewerb aber ist nun entschieden.
Es ist nicht der erste Anbau an die nach der Säkularisierung in ein Priesterseminar umgewidmete fürstbischöfliche Residenz. Zwischen 1900 und 1902 entstand ein erster Anbau, der 1960 durch den heutigen Bestand ersetzt wurde. Nun soll dieser wiederum einem Neubau für das Bildungszentrum mit rund 100 Gästezimmern weichen. Er soll sich attraktiv für Besucher, behindertengerecht und kommunikativ zeigen und Raum für öffentliche Kulturveranstaltungen und für Tagungen bieten.
Für den Um- und Neubau des Bildungszentrums lobten die Erzdiözese München und die Stadt Freising einen Wettbewerb aus. Insgesamt 14 Arbeiten wurden eingereicht. Das Berliner Büro von gmp international setzte sich mit Abstand gegenüber den beiden drittplatzierten Münchner Kollegen durch. Die Jury unter Vorsitz des Ehrenpräsidenten der Bayerischen Architektenkammer Lutz Heese vergab folgende Preise:
Sie betonte vor allem die städtebaulichen Qualitäten des Siegerentwurfs: Durch die Setzung des Neubaus entstehe im Gegenüber des Diözesanmuseums ein wohlproportionierter Platz mit hoher Aufenthaltsqualität. Auch die Maßstäblichkeit im Umgang mit dem historischen Erbe wird nach Meinung der Jury „sowohl in den beiden – durch die Halle verbundenen – Baukörpern als auch in der Gestaltung der Fassaden gewahrt.“
Außerdem überzeugte die Setzung des „teilbaren Mehrzweckraums auf der Ebene des Museumsplatzes“. Der Niveauunterschied zwischen der Eingangshalle des Neubaus und dem Bestand werde durch die „mit Sitzmöglichkeiten ausgestaltete Treppenanlage geschickt überwunden.", so die Preisrichter.
Die Jury bezeichnet den gmp-Vorschlag zwar als „großen Wurf“, äußerte jedoch auch Kritik: Die Funktionalität von Gastronomie und Seminarräumen und die Neugestaltung der historischen Arkaden konnten nicht überzeugen.
Der Vorschlag von
Knerer und Lang gefiel im Hinblick auf die „gut proportionierten Außenräume“ mit einem „großzügig dimensioniertem Stadtbalkon“. Dem Entwurf der
Architekten Schmidt-Schicketanz und Partner bezeugte die Jury eine „sorgfältig durchgearbeitete“ Funktionalität.
Noch bis zum 26. Februar können Interessierte die Pläne und Visualisierungen zu allen Entwürfen im Kardinal-Döpfner-Haus besichtigen und über einen Fragebogen ihre Meinung zu den drei Erstplatzierten mitteilen.
(dd)
Zum Thema:
Weitere Informationen zum Wettbewerb: www.freising.de
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hgb | 24.02.2017 10:52 UhrIdentität
genau so ist das, latimer