Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin hat am 29. Juni 2005 die Ergebnisse des begrenzt offenen Realisierungswettbewerbs für den Neubau der Justizvollzugsanstalt (JVA) Düppel in Berlin-Zehlendorf bekannt gegeben. Gewonnen haben die Stuttgarter Architekten Mahler Günster Fuchs.
Das neue Gebäude der JVA soll 5.500 Quadratmeter groß sein und 240 männlichen Inhaftierten Platz bieten, die von ca. 80 Vollzugsbeamten betreut werden. Die Justizvollzugsanstalt Düppel ist eine Anstalt des offenen Vollzugs, der Neubau begründet sich unter anderem aus der bislang unzureichenden Verbindung zwischen den Inhaftierten und ihren jeweiligen Betreuern. Durch neue funktionale Anordnung der Bereiche soll eine Gruppenstruktur entstehen, neue Nutzungen sollen den organisatorischen Ablauf unterstützen.
Das zu bebauende Grundstück liegt an der Robert-von-Ostertag-Straße in Berlin-Zehlendorf. Die derzeitige Bebauung besteht aus eingeschossigen Barackenbauten, die seit 1948 entstanden. Die vorgefundenen Gebäude entsprechen nicht dem heutigen Standard und werden derzeit von 98 männlichen Gefangenen genutzt. Sämtliche Gebäude sollen, bis auf ein 1990 errichtetes Gewächshaus, abgerissen werden.
Für den Wettbewerb hatten sich 234 Architekturbüros beworben, aus denen zehn Büros ausgewählt und zehn weitere hinzugelost worden waren. Die Jury unter dem Vorsitz von Joachim Ganz (Berlin) entschied sich für folgende Rangfolge und sprach sich für die Realisierung des Gewinnerentwurfs aus:
- 1. Preis 20 000,- Euro: Mahler Günster Fuchs GmbH, Stuttgart
- 2. Preis 13.300,- Euro: Léon Wohlhage Wernik Architekten mit H.J. Lankes, Berlin
- 3. Preis 9.100.- Euro: Assmann Salomon Architekten, Berlin
- 4. Preis 6.000,- Euro: Arbeitsgemeinschaft Urs Müller Architekten + Atelier van Geisten, Berlin
- Ankauf 4.000,- Euro: Clarke und Kuhn freie Architekten, Berlin
- Ankauf 4.000,- Euro: Karl + Probst, München
- Ankauf 4.000,- Euro: Klaus Theo Brenner, Berlin
Das Preisgericht entschied sich unter anderem für den Entwurf von Mahler Günster Fuchs, da es sich hier um einen „markanten Bau“ handle, bei dem „im Prinzip alle Nutzungen - Unterbringung der Gefangenen, Versorgung, Verwaltung - in einem einzigen Baukörper untergebracht“ werden können (Juryprotokoll).
Eine Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten ist vom 30. Juni bis 14. Juli 2005 in Raum 560 der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Württembergische Straße 6, 10707 Berlin, jeweils Mo-Fr von 15-19 Uhr zu sehen.