„Biologie des Alterns“ – ein bedeutungsschwerer Titel für den Entwurf eines neuen Forschungsinstituts. Dieses im Aufbau befindliche Max-Planck-Institut in Köln hat bereits herausgefunden, dass Veränderungen in einzelnen Genen die Lebensspanne des Organismus verlängern können. Intensiver geforscht werden soll an Maden, Fruchtfliegen und Fadenwürmern. Nun könnte man schlussfolgern, dass für den Bau eines solchen Institutes Materialien mit einer besonders dauerhaften Haltbarkeit Einsatz finden werden. Auf Kupfer, Holz, Weißbeton und Glas fiel die Wahl der Architekten, ein bunter Mix also.
Der mit 30.000 Euro dotierte erste Preis und damit der Bauzuschlag ging an hammeskrause architekten Stuttgart, eine einstimmige Entscheidung der neunköpfigen Jury. Platz zwei errangen KSP Engel und Zimmermann, Köln, Platz drei ging an Heinrich Wörner Ramsfjell Städtebau und Architektur, Dortmund. Unter den Teilnehmern waren weitere namhafte Büros wie gmp sowie Behnisch Architekten.
Für die klare Entscheidung der Juroren für den Stuttgarter Entwurf sorgte der „der ruhige quadratische Baukörper, die typologisch richtige, wirtschaftliche und flexible Institutsstruktur“ sowie „die räumlichen Kommunikationsflächen“. Kurze Wege und viel Platz für den Gedankenaustausch haben die Sieger-Architekten im Neubau vorgesehen. Denn gute Ideen, so der Direktor des neuen Max-Planck-Institutes, Adam Antebi, entstünden meist nicht im Labor, sondern im Austausch mit den Kollegen.
Im Erdgeschoss werden Hörsäle, Cafeteria, Seminarräume und Büros untergebracht. In den weiteren zwei Geschossen sind die wissenschaftlichen Großraum- und Dunkellabore angeordnet. Den Kern des Neubaus bildet ein Lichthof. In ihm ist ein gläserner organischer Baukörper über zwei Etagen platziert. Über jeweils drei Brücken sind diese „Besprechungsinsel“ und Labore miteinander verbunden.
Konventionell sind Labore als Büroräume konzipiert, die auf einen langen Flur führen. Neu ist in diesem Entwurf die Bündelung der Labore. So finden in einem Großraumlabor bis zu 5o Wissenschaftler Platz. Die Brücken sind jeweils rechts und links der Abteilungen angeordnet, so entstehen die kurzen Verkehrswege. Ein störungsfreies Forschen wird dadurch möglich.
Für mehr als 50 Millionen Euro wird damit das vierte Max-Planck-Institut in Köln entstehen. Vorraussichtlich 2012 soll es fertig gestellt sein.
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HEH | 18.08.2008 11:30 UhrBiologie des Alterns
ein gelungener 1. Preis !
durchdachtes Konzept, mit viel Transparenz, schöne Ein- und Durchblicke in allen Geschossen.
Ein schöner Arbeitsplatz zum Forschen und sich Austauschen.