Das Gutachterverfahren „Schauhallen Berlin“ in Berlin-Oberschöneweide wurde am 18. Januar 2005 entschieden: Vier ehemalige Industriehallen von 1924, in denen einst Transformatoren hergestellt wurden, sollen zwei Museumsdependancen, zwei private Kunstsammlungen und 16 Galerien aufnehmen.
Die Konkurrenz war im Herbst 2004 vom Land Berlin und den Investoren in Zusammenarbeit mit der Bürgervertretung und der Verwaltung des Stadtbezirks Treptow–Köpenick ausgelobt worden. Die Bauherren werden 10 Millionen Euro in die so genannten Reinbeckhallen investieren.
Fünf Büros aus Zürich, Paris, Freiburg und Berlin waren aufgefordert worden, Pläne für die Industriebrache an der Reinbeckstraße zwischen Wilhelminenhofstraße und Spree zu entwerfen. Das Preisgericht unter Vorsitz von Benedict Tonon entschied sich für folgende Gutachter:
- 1. Rang: Kahlfeldt, Berlin
- 2. Rang: Zanderroth, Berlin
- 3. Rang: Lacaton & Vassal, Paris
Die Jury empfahl einstimmig, die mit dem 1. Rang ausgezeichnete Arbeit zur Grundlage der Realisierung heranzuziehen.
Kahlfeldts Entwurf tastet die vorhandenen Hallen nicht an. Durch das Gestaltungsprinzip „Haus im Haus“ wird die Eigenständigkeit der Hallen gewahrt und mittels einer additiven Struktur aus Stahl und emaillierten Blechen verbunden. Entlang der äußeren Kranbahn an der Wilhelminenhofstraße verknüpft eine Leitwand das Gebäude mit dem städtischen Kontext. Am Ufer der Spree ist ein Skulpturengarten vorgesehen.
Das Land Berlin hat sich verpflichtet, die Umgebung der Hallen in einen ansehnlichen Zustand zu bringen. Bis 2006 soll im Nordwesten der Schauhallen ein Stadtplatz mit Grünanlagen und Schiffsanleger entstehen. Hierzu läuft gegenwärtig das Gutachterverfahren „Stadtplatz am Kaisersteg“ mit sieben Berliner Landschaftsarchitekturbüros.
Im März 2005 werden die Ergebnisse der Gutachterverfahren im Dienstgebäude der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung in der Behrenstraße 42 und in Räumen des Quartiermanagement in Oberschöneweide ausgestellt.