In Frankfurt am Main wurde am 25. Juni 2002 ein eingeladener Wettbewerb für das „Ensemble neue Mitte“ im Industriepark Höchst entschieden.
Die neunköpfige Jury, der neben Mirjana Markovic (Vorsitz) auch Vittorio M. Lampugnani und Otto Steidle angehörten, entschied sich einstimmig für den Entwurf der Berliner Architekten Kollhoff und Timmermann. Der zweite Preis ging an das Frankfurter Büro Schneider und Schumacher. Außerdem zu dem Verfahren eingeladen waren Bothe, Richter, Teherani (BRT, Hamburg) und Petzinka Pink und Partner (Düsseldorf).
Der erstplatzierte Entwurf entwickle einen Solitär, dessen Eigenständigkeit sich nicht verselbständige, sondern der eine neu definierte Rolle in dem architekturgeschichtlich bedeutenden Ensemble übernehme, urteilte die Jury. Die städtebaulichen Qualitäten der Arbeit überzeugten, auch „unabhängig von Fragen nach dem stilistischen, zeichenhaften oder auch ökonomischen Zugang“.
Neben denkmalgeschützten Industriegebäuden (z.B. das Hoechst-Gebäude von Peter Behrens) sollen insgesamt ein neues Hochhaus, zwei Atriumblöcke sowie mehrere Parkhäuser entstehen.
Kollhoff und Timmermann schlagen einen siebengeschossigen Neubau vor, aus dessen Mitte sich als ein „entschiedenes Zeichen in der Schornsteinsilhouette“ ein schlanker Turm entwickelt, der, so Kollhoff, „eine weithin sichtbare Geste im Industriepark“ setzt. Über einem kreuzförmigen Grundriss erhebt sich eine Pfeilerfassade aus crèmefarbig glasierten Backsteinen, die in einem quadratischen Dachterrassengeschoss mit mehrfunktionalem Aussichtsturm mündet. Der untere Bereich des Gebäudes soll, in direkter Bezugnahme zum Behrens-Bau, in rotem Klinker ausgeführt werden.
Im Norden und historischen Kern des Industrieparks Höchst wird in den nächsten Jahren stufenweise ein neues Zentrum mit rund 40.000 Quadratmeter BGS und Raum für rund 2.500 Beschäftigte entstehen. Infraserv Höchst, Auslober des Wettbewerbs und Betreiber des Industrieparks, wird insgesamt rund 74 Millionen Euro in die Neugestaltung des Industrieparks investieren.