Bonn hat keine Bundesregierung mehr. Dennoch boomt Bonn. Im Rahmen einer städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme „Bonn-Bundesviertel“ wurde nun ein landschaftsplanerischer Wettbewerb durchgeführt, der das Areal rund um den Plenarsaal, den Langen Eugen und den neuen Post-Tower bespielt und die Gestaltung der öffentlichen Räume zum Thema hatte.
Dabei ging es um die Erschließungsflächen und öffentlichen Freiräume im Umfeld des internationalen Kongresszentrums (WCCB, World Conference Center Bonn), das in Anbindung an den ehemaligen Plenarsaal des Deutschen Bundestages errichtet wird, sowie um den „UN-Campus“, der Ansiedlung von UN-Einrichtungen im ehemaligen Abgeordnetenhochhaus „Langen Eugen“.
Die Jury unter Vorsitz von Landschaftsarchitekt Gerd Aufmkolk, Nürnberg, kürte unter zehn eingeladenen Teilnehmern folgende Preise:
- 1. Preis (17.625 Euro):
scape Landschaftsarchitekten, Matthias Funk, Hiltrud M. Lintel, Rainer Sachse
- 2. Preis (11.625 Euro):
RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten, Stephan Lenzen
- 3. Preis (7.625 Euro):
ST raum a. – Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH, Tobias Micke
- Bernhard:Sattler, Büro für Landschaftsarchitektur, Stefan Bernard
- Anerkennung (3.125 Euro):
WES & Partner, Schatz Betz Kaschke Wehberg-Krafft Landschaftsarchitekten, Michael Kaschke
Die Jury schreibt zum ersten Preis: „Der Beitrag formuliert eine Sequenz von Plätzen, Promenaden und Straßenräumen, die in ihrer Hierarchisierung einen nachvollziehbaren und wichtigen Beitrag zur künftigen Funktion und Gestaltung des öffentlichen Raums leisten können. Dafür werden die Zugänge in den Raum zwischen B 9 und Rhein konsequent in ihrer Verkehrsbedeutung interpretiert und gestalterisch konzipiert.
In logischer Folge wird der Straßenraum in der Heussallee auf eine Fahrbahn für den Kfz-Verkehr reduziert. Damit wird die Heussallee als zentraler Boulevard erheblich aufgewertet.
Gleiches gilt für die Kurt-Schumacher-Straße, die in einem – wie bei der Heussallee – asymmetrischen Profil alleeartig ausgebildet wird.
Die Verfasser leisten insgesamt eine gute Antwort auf die künftige Gestaltung des öffentlichen Raums mit seinen vielfältigen funktionellen und gestalterischen Anforderungen. Die dargestellten Lösungsansätze
lassen einerseits eine attraktive Abfolge von Platz- und Straßenräumen erwarten, andererseits sind die gewünschte Verbindungs- und Aufenthaltsfunktionen in unbefriedigender Weise entwickelt.“