Der Flughafen in Zagreb wird einer grundlegenden Modernisierung unterzogen, die 2006 beschlossen wurde und ein Investitionsvolumen von etwa 212 Millionen Euro benötigen wird. Teil der Modernisierung ist auch die Errichtung eines neuen Passagierterminals, das zwei Kilometer nordwestlich vom bestehenden Terminal gebaut werden soll. Für das neue Terminal rechnet man mit einem Verkehrsaufkommen von 5 Millionen Passagieren pro Jahr, rund um das Gebäude soll eine „Airport City“ mit Hotels, Büro- und Gewerbebauten entstehen.
Am Architektenwettbewerb zur Gestaltung des neuen Gebäudes, den das Münchner Architekturbüro Koch und Partner für die Zagreb Airport Ltd. organisiert hatte, hatten neben 10 kroatischen auch sieben internationale Architekturbüros teilgenommen. Nun sind die Ergebnisse bekannt gegeben worden. Die Jury, der unter anderem auch der Flughafenplaner Gudmund Stokke aus Oslo sowie der ehemalige Präsident der UIA, Gaetan Siew, angehörten, vergab fünf Preise sowie vier Ankäufe. Die Überraschung, die uns vielleicht wieder ans anonyme Wettbewersverfahren glauben lässt: zwar finden sich unter den fünf Preisträgern mit Ban, Foster und Hadid drei der „üblichen Verdächtigen“, gewonnen allerdings hat eine Arbeitsgemeinschaft aus drei lokalen Architekten – lokale Kompetenz für ein globales Gebäude.
1. Preis (50.000 Euro): Branko Kincl, Velimir Neidhardt und Jure Radić, Zagreb.
2.Preis (30.000 Euro): Shigeru Ban mit Taro Okabe, Tokio
3. Preis (20.000 Euro): Foster + Partners, London
4. Preis (15.000 Euro): Tower 151 Architects, Zagreb
5. Preis (12.000 Euro): Zaha Hadid, London
Die Jury urteilte über den Sieger: „Der Entwurf generiert die freie Dynamik eines strukturellen Netzes – eines fliegenden Dachs – als zeichenhafter Ausdruck der umliegenden Landschaft. Das Dach entwickelt sich dabei dynamisch aus der weich um das Gebäude gelegten Fassade.
Das Projekt hat ein sehr robustes Konzept mit dem Potenzial, ein Flughafenterminal mit Weltklasse in architektonischer, funktionaler und technischer Hinsicht zu werden. Das Terminal könnte somit ein Tor nach Kroatien werden und eine Nation auf dem höchsten kulturellen und technologischen Niveau repräsentieren.“
Die Ankäufe (je 8.000 Euro): Nicholas Grimshaw (London), Studio BF (Zagreb), ADPI (Paris) und JSK Architekten (Frankfurt).
Zum Thema:
Die Arbeiten der Preisträger auf der kroatischen Seite www.d-a-z.hr
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
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Zoe | 31.10.2008 15:24 Uhrskeptisch
Herr Radic hat auch die Brücke am Maslenica gemacht. Die Brücke ist mehr geschlossen als offen. Er hat den Wind, der so bekannt für das Gebiet ist, trotz der Warnung der lokalen Leute und der Experten unterschetzt. Hm...