Plastisch gestaltete Mauerwerksbauten mit liegenden Fensterformaten könnten zum Klassiker in der Gestaltung berufsbildender Fachschulen in der Hauptstadt werden: Während in Berlin-Charlottenburg das „Oberstufenzentrum Körperpflege“ seiner Fertigstellung näher rückt (BauNetz-Meldung zum Wettbewerbsergebnis vom 13. April 2005), wurde Mitte Januar 2008 der begrenzt offene Realisierungswettbewerb für die Hotelfachschule in Berlin-Mitte entschieden.
Ziel des Wettbewerbs war der Entwurf eines Erweiterungsbaus der Hotelfachschule Berlin am Standort Niederwallstraße 6-7. Die Hotelfachschule ist zur Zeit in dem Hinterhaus eines von Hermann Blankenstein entworfenen ehemaligen Gebäudeensembles untergebracht. Das Vorderhaus dieses Ensembles war im zweiten Weltkrieg zerstört worden. Aufgabe der zehn Wettbewerbsteilnehmer war es, dieses in seiner städtebaulichen Figur wieder zu ergänzen. Die Jury unter dem Vorsitz von Swantje Kühn (Berlin) entschied sich für folgende Rangfolge und empfahl den Entwurf der ersten Preisträger zur Ausführung:
- 1.Preis 15.500 Euro
Schulz & Schulz Architekten GmbH, Leipzig
r+b Landschaftsarchitektur, Dresden
- 2. Preis 9.300 Euro
Staab Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin
Levin Monsigny Landschaftsarchitekten, Berlin
pin planende Ingenieure
Dierks, Babilon und Voigt, Berlin
- 3. Preis 6.200 Euro
Thomas Müller Ivan Reimann Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin
Vogt Landschaftsarchitekten AG, Zürich
Ingenieurbüro für Technische Anlagen Alhäuser + König, Berlin
Das Preisgericht begründet seine Entscheidnung wie folgt: „Das Gebäude ist ansprechend gestaltet. Durch den Verzicht auf ein Kellergeschoss gelingt es, ein vollständiges Staffelgeschoss vorzusehen. Der Baukörper fügt sich wie selbstverständlich in seine Umgebung ein. Die Fassaden sind als straßenseitige Lochfassade und mit hofseitigen Fensterbändern klar gegliedert und reagieren auf den jeweiligen Ort. Die Erschließung erfolgt hofseitig durch eine großzügige Türanlage, die über ein Foyer die Nutzungsverbindung von Freiflächen und Gastronomieräumen ermöglicht. Das klare Erschließungssystem setzt sich konsequent in den Obergeschossen fort. Besonders positiv ist die Wirtschaftlichkeit des Entwurfs bei Investition und Unterhalt zu bewerten.”