Im westfälischen Münster wurde am 9. Juli 2002 der beschränkte Wettbewerb für den Neubau einer Diözesanbibliothek entschieden. Auslober des Verfahrens war das Bischöfliche Priesterseminar Münster.
Die Jury, der unter anderem Max Bächer (Vorsitz/Darmstadt), Dieter G. Baumewerd (Münster) und Walter von Lom (Köln) angehörten, vergab unter insgesamt 30 eingereichten Entwürfen vier Preise und eine Anerkennung:
- 1. Preis (25.000 Euro): Max Dudler (Berlin)
- 2. Preis (15.000 Euro): Peter Wörmann (Ostbevern)
- 3. Preis (10.000 Euro): Kleihues und Kleihues (Dülmen-Rorup)
- 4. Preis (8.000 Euro): Peter Bastian (Coesfeld)
- Anerkennung (4.500 Euro): KSV Architekten, Krüger Schuberth Vandreike (Berlin)
Der Neubau soll am Überwasserkirchplatz in unmittelbarer Nachbarschaft zu Überwasserkirche und Kloster errichtet werden. Die erstplatzierte Arbeit entwirft die Bibliothek als langestrecktes, dreiteiliges „Regal“. Anstatt eine „städtebauliche Säkularisierung“ vorzuschlagen, knüpfe der Entwurf an die Besonderheit des Ortes an, lobte das Preisgericht. Es entstehe eine räumliche Komposition, die die Eigenständigkeit des bestehenden Ensembles bestätige, dessen Komplettierung durch drei einfache Baukörper so selbstverständlich wirke, als ob sie „von Anbeginn vorgedacht“ wäre. Zudem stellten Form und Anordnung der Baukörper wohlüberlegte Bezüge zur Umgebung her und ließen „schöne Binnenräume von ausgeprägtem Charakter“ entstehen.