Georgien und seine Hauptstadt Tiflis werden immer mehr zum Ort internationaler Architekten: UN Studio baut einen
Flughafen, Fuksas ein
Verwaltungszentrum, und J. Mayer H ist mit
Raststätten,
Polizei- und Gerichtsgebäude sowie
Grenzkontrollpunkten vertreten. Jetzt plant auch die Bundesrepublik Deutschland in Tiflis: Am 15. September wurde ein nichtoffener Wettbewerb für Arbeitsgemeinschaften aus Architekten und Landschaftsarchitekten entschieden – – ähnlich wie das
Wettbewerbsverfahren im Juli für die Deutsche Botschaft in Kairo. In Tiflis soll auf einem bislang unbebauten Hanggrundstück ein Neubau für Kanzlei, Visastelle und Residenz der Deutschen Botschaft gebaut werden. Die Funktionen sollen strikt voneinander getrennt werden.
Die Jury unter Vorsitz von Armin Günster hat den Entwurf des Architekturbüros
wulf architekten mit den Landschaftsarchitekten
Planstatt Senner mit dem ersten Preis ausgezeichnet und einstimmig zur Realisierung empfohlen. Die Ergebnisse:
- 1. Preis: wulf architekten GmbH, Stuttgart, Planstatt Senner, Überlingen
- 2. Preis: schulz & schulz architekten gmbh, Leipzig, Rehwaldt Landschaftsarchitekten, Dresden
- 3. Preis: Atelier 30 Architekten GmbH, Fischer – Creutzig BDA, Kassel, Mann Landschaftsarchitektur, Fulda
- Anerkennung: kadawittfeldarchitektur GmbH, Aachen, greenbox Landschaftsarchitekten Schäfer & Tuczek, Köln
- Anerkennung: Bez + Kock Architekten Generalplaner GmbH, Stuttgart, Jetter Landschaftsarchitekten, Stuttgart
Die Jury bewertete den erstplatzierten Beitrag: „Die Arbeit überzeugt durch die topografische Komposition der Baukörper mit den Außenanlagen. Die Hanglage des Grundstücks übersetzt sich in eine architektonische Haltung, die außen und innen, Landschaft und Konstruktion verbindet und eine eigenständige Gestaltung mit Wiedererkennungswert schafft. Durch die Zonierung der Baukörper werden das Raumprogramm und die innere Logik der Erschließung wie selbstverständlich organisiert.
Die Außengestaltung der Baukörper nimmt mit den horizontalen Bändern und den gestuften Lehmziegelstreifen die topografische Schichtung des Ortes auf und übersetzt sie in eine reliefartige Fassade mit skulpturaler Qualität. Der Gesamteindruck wirkt selbstbewusst und gleichzeitig souverän-zurückhaltend.“
Ausstellungseröffnung: Di, 30. September 2014, 18 Uhr
Ausstellung: 1. bis 14. Oktober 2014, Mo-Fr 9-18 Uhr
Ort: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Straße des 17. Juni 112, 10623 Berlin
Zum Thema:
www.bbr.bund.de
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stefan | 25.09.2014 08:47 Uhr@julius meyer:
Im Gegensatz zu vielen anderen "Botschaftswettbewerben" ist hier die Bandbreite doch "erstaunlich" hoch. Sowohl typologisch, wie auch in ihrer Außenwirkung sind alle Beiträge sehr wohl zu unterscheiden. Selbst die wahrscheinlich geforderte Trennung von Residenz und Verwaltung wurde tlw. übergangen. Ein insgesamt mal positives Beispiel für einen "Botschaftswettbewerb"!