Das alte Daimler-Hochhaus auf dem Mercedes-Stammgelände in Stuttgart-Untertürkheim kann vorerst stehen bleiben: Der Vorstand der Daimler AG hat zum Abschluss eines Wettbewerbs für einen Ersatzbau bekannt gegeben, dass das Neubauvorhaben zunächst nicht umgesetzt werde. Eine Investition in eine neue Konzernzentrale sei angesichts der aktuellen Situation auf den Finanz- und Gütermärkten „derzeit das falsche Signal“.
Aus dem Wettbewerb für die Daimler-Konzernzentrale sind aus sieben Teilnehmern die Büros Barkow Leibinger (Berlin) und Behnisch (Stuttgart) als gleichwertige Sieger hervorgegangen. Die anderen Teilnehmer waren KSP Engel+Zimmermann (Frankfurt/Main), atp (Innsbruck), Hascher Jehle Architektur (Berlin), KBK Architekten (Stuttgart) und 3xN (Kopenhagen). Unter dem Vorsitz von Matthias Sauerbruch hat die Jury eine einstimmige Entscheidung getroffen. Entscheidende Kriterien waren insbesondere die Qualität in der Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit sowie die städtebauliche Einordnung des Gebäudes in die Werkstruktur und seine Präsenz im Neckartal.
So haben sich beide Architekturbüros dafür entschieden, die künftige Verwaltungszentrale nicht wieder wie ein Riegel quer zur Mercedesstraße zu bauen. Stattdessen werden die Häuser parallel zum Neckartal und damit in der Strömungsrichtung der Luftzufuhr stehen, wodurch das Stadtklima und ökologische Bauaspekte Berücksichtigung finden.
Sobald ein neuer Termin für den Neubau feststeht, werden beide Architekturbüros mit einer Überarbeitung ihrer Entwürfe beauftragt. Danach wird der Vorstand entscheiden, welcher der beiden Entwürfe umgesetzt wird.
Das alte Hochhaus, 1958 von Kammerer + Belz errichtet, hatte ursprünglich erhalten werden sollen. Doch eine Überprüfung ergab Probleme beim Brandschutz. Auch wären trotz vollständiger Sanierung keine zeitgemäßen Grundrisse entstanden, behauptet die Daimler AG. Doch jetzt dreht sich der Mercedes-Stern über dem Neckartal erst einmal auf unbestimmte Zeit weiter.
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W.H. | 20.02.2009 16:31 UhrBarkow zeigt es allen.
Schnell weg mit der peinlich-provinziellen 50er-Bausünde. Daimler hat wirklich Besseres verdient. Toller Entwurf von BL, wieder einmal. Bravo!