Am 25. Oktober 2006 wurden die Ergebnisse des beschränkt-offene Realisierungswettbewerbs „Verfügungsgebäude II der TFH Wildau und studentisches Wohnen des Studentenwerkes Potsdam" bekannt. Gewonnen hat ihn Xaver Egger aus dem Büro SEHW Architekten (Berlin).
Gegenstand des Wettbewerbs war die Erweiterung der Technischen Fachhochschule Wildau durch ein neues Verfügungsgebäude mit rund 7.500 Quadratmetern Nutzfläche sowie der Neubau von Wohnheimplätzen für 200 Studenten und 4.600 Quadratmetern Nutzfläche.
Die Technische Fachhochschule Wildau (TFHW) wird seit Mitte der 90er Jahre auf einem vormals industriell geprägten Areal im Zentrum von Wildau im Land Brandenburg ausgebaut. Die TFHW nutzt historische Fabrikations- und Verwaltungsgebäude, die für Lehre und Forschung umgebaut wurden, sowie in das historische Ensemble eingefügte Neubauten.
Das Studentenwerk Potsdam, das derzeit noch mehrere Einrichtungen im Gemeindegebiet von Wildau verteilt unterhält, beabsichtigt zwei davon aufzugeben. Um den prognostizierten Bedarf an Wohnheimplätzen zu decken, soll in unmittelbarer Nähe der TFHW ein neues Wohnheim errichtet werden. Dafür hat das Studentenwerk Potsdam ein Grundstück am südwestlichen Rand des TFH-Campus erworben. Die Vorhaben erfordern eine Neubebauung sowie den denkmalgerechten Umbau und die Sanierung einer ehemaligen Werkshalle (Halle 17).
Die Jury, der unter anderem Wolfgang Schuster (Cottbus) und Heike Büttner (Berlin) angehörten, tagte unter Vorsitz von Peter Baumbach (Rostock) und vergab im Einzelenen folgende Preise:
- 1. Preis (40.000 Euro): Xaver Egger, SEHW Architekten, Berlin
- 2. Preis (27.000 Euro): Norbert Zimmermann, Architektengemeinschaft Zimmermann (Dresden)
- 3. Preis (18.500 Euro): AV1 Architekten, Butz Dujmovic Schanné, Urig (Kaiserslautern)
- 4. Preis: (12.500 Euro) - Heinz Eustrup, pbr Planungsbüro Rohling (Berlin)
Einen Ankauf (je 8.000 Euro) erhielten:
- Schulz & Schulz Architekten (Leipzig)
- MGF Architekten GmbH (Stuttgart)
- Code Unique Architekten (Dresden)
Die Jury empfahl dem Auslober den erstplazierten Entwurf zur Ausführung und beschreibt diesen wie folgt: „Der Entwurf definiert ein neues räumliches Konzept für den Campus der TFH Wildau. Mit der Aufgabe einer Weiterführung der historischen Struktur entstehen Baukörper und Raumfolgen, die sich gegenseitig bedingen und ergänzen sowie eigenständige Atmosphären entwickeln. Der Widerspruch zwischen historischem und neuem Konzept wird gerade dadurch und insbesondere durch eine mutige Einbindung der Halle 17 aufgelöst.
Der Neubau der TFH und die beiden Gebäude des studentischen Wohnens bilden dabei eine architektonische Einheit. Die Fortführung des äußeren Raumprinzips in die Gebäude hinein ist im Ansatz überzeugend. Die stärkste Umsetzung dieses Konzeptes findet sich in der Halle 17. Dort entsteht ein Haus-im-Haus-Konzept, das den Raumeindruck der historischen Halle mit der baulichen Neueinfügung und der großzügigen Sicht in ihrer Komplexität erlebbar macht."
Die Wettbewerbsarbeiten werden vom 30. Oktober bis 10. November 2006 in der Technischen Fachhochschule Wildau, Haus 13 (DG), Bahnhofstraße, 15745 Wildau, Mo-Fr 13-18 Uhr ausgestellt. Die Ausstellung wird am 30. Oktober 2006 um 16 Uhr in Anwesenheit der Preisträger eröffnet.