In Böblingen wurde am 14. September 2002 das Ergebnis eines Realisierungswettbewerbs für die Bebauung des Schlossberg-Areals bekannt gegeben.
Mit einem Bürgerhaus und einer neuen Galerie soll das innerstädtische Gebiet zu einem kulturellen und gesellschaftlichen Zentrum ausgebaut werden. Das Preisgericht unter Vorsitz von Max Bächer (Darmstadt) vergab insgesamt fünf Preise und drei Ankäufe.
- 1. Preis (37.500 Euro): Barkow Leibinger Architekten (Berlin)
- 2. Preis (30.000 Euro): arch42 (Leipzig)
- 3. Preis (23.000 Euro): Auer+Weber Architekten (Stuttgart)
- 4. Preis (18.000 Euro): FFW Architekten, Tina Frank + Jochen Friker (München)
- 5. Preis (11.500 Euro): Bendel und Dengler Architekten(Berlin)
Drei Ankäufe à 10.000 Euro gingen an:
- Vittorio Magnago Lampugnani (Mailand)
- Boris Zeisser (Rotterdam)
- Mathias Hähnig und Martin Gemmeke (Tübingen)
Um dem geplanten kulturellen Zentrum in seiner Erscheinung eine neue starke Identität zu geben, schlägt der erstplatzierte Entwurf zwei Maßnahmen vor: Der ganze Fußgängerbereich des Schlossberges soll mit einem einheitlichen Bodenbelag versehen werden, der - wie ein Teppich - den zu bespielenden Raum „haptisch und optisch“ von dem umgebenden Stadtraum abhebt. Auf der Hügelkuppe sollen drei große mit einer Holzlattung verblendete Baukörper - von den Architekten als „Laternen“ bezeichnet - „wie fröhliche Geister von der Vergangenheit berichten“ und zugleich auf die neue Nutzung hinweisen. Unter der mit den „Laternen“ besetzten Plattform wird von Norden das Museum eingeschoben.
Die räumliche Dispositionen und die architektonischen Interpretationen seien von hoher Professionalität geprägt, heißt es im Juryprotokoll. Als problematisch bewertete das Preisgericht die Holzverkleidung und die „Intensität der Veränderung des Vorhandenen“. Alles in Allem handele es sich bei der Siegerarbeit aber um ein „einmaliges, prägnantes, sinnliches und identitätsstiftendes Projekt, das den Bezug zur Geschichte sichtbar macht und diese neu interpretiert“, heißt es abschließend.
Die prämierten Arbeiten können noch bis 21. September in der Turnhalle 2 des Albert-Einstein-Gymnasiums (Zeppelinstr. 50) in Böblingen besichtigt werden (täglich von 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr).
Zum Thema:
www.boeblingen.de