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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wettbewerb_fuer_Berliner_Dienstsitz_des_Bundesgesundheitsministerium_entschieden_12371.html

08.11.2002

Interaktion der Fragmente

Wettbewerb für Berliner Dienstsitz des Bundesgesundheitsministerium entschieden


Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung gab am 7. November 2002 die Ergebnisse des Realisierungswettbewerbs für den Berliner Sitz des Bundesgesundheitsministeriums bekannt. Gegenstand des Wettbewerbes war die Unterbringung des Berliner Dienstsitzes des Bundesministeriums für Gesundheit im ehemaliges Erweiterungsbau des Preußischen Landwirtschaftsministeriums in der Stresemannstraße in Berlin-Mitte. Hier sollen die bisher in verschiedenen Gebäuden in Berlin-Mitte untergebrachten Mitarbeiter unter einem Dach versammelt werden. Im Rahmen des Wettbewerbs sollten konzeptionelle Lösungsvorschläge für prägnante Teilbereiche des denkmalgeschützten Altbaus und des neu zu errichtenden Anbaus dargestellt werden. Dazu waren durch ein vorgeschaltetes Bewerberverfahren sieben Büros ausgewählt und um Vorschläge gebeten worden.

Die Jury unter Vorsitz von Rebecca Chestnutt (Berlin) vergab folgende Preise:

  • 1. Preis (25.000 Euro) - Geier Maas Pleuser Architekten (Berlin)

  • 2. Preis (15.000 Euro) - Ortner & Ortner Baukunst (Berlin)

  • 3. Preis (10.000 Euro) - büro west (Berlin) in Zusammenarbeit mit Goetz und Hootz Architekten (München)

  • Engere Wahl - Architekturbüro D. G. Baumewerd (Münster)
Das Preisgericht, dem unter anderen auch Florian Mausbach (Berlin) und HG Merz (Stuttgart) angehörten, lobte den siegreichen Entwurf für die Rekonstruktion des historischen Daches, die dem Altbau die notwendige städtebauliche Präsenz gebe. Der Neubau folge den Grundstücksgrenzen, entwickele aus dem zu erhaltenden Mauerabschnitt in der Nordost-Ecke eine ungewöhnliche Lösung. Das Gebäude weicht hier entlang des Mauerfragmentes zurück und stellt es in einer über alle Geschosse reichenden Fuge frei. Dadurch gliedere sich die Ecke in „spannender und ausdrucksvoller Weise in drei Teile“, so die Beurteilung des Preisgerichtes. Die Architekten sprechen von einer „Interaktion der Fragmente“. Die Fassade des Neubaus wird sich in der Textur, Materialität und Färbung an den Altbau anlehnen, bleibt aber durch die Ausbildung gläserner Fugen gleichzeitig auf Distanz zum Altbau.

Die Jury empfahl dem Auslober, den ersten Preisträger mit der Planung zu beauftragen. Die Fertigstellung der Baumaßnahme ist für Ende 2005 vorgesehen.

Eine Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten ist in der Scharrenstr. 2-3 in Berlin-Mitte vom 11.11.2002 bis zum 22.11.2002 täglich von 8 bis 18 Uhr zu sehen.


Zu den Baunetz Architekt*innen:

LEHMANN, TABILLION & CASTORPH
hg merz
O&O Baukunst


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